Buchlesung "Adressat unbekannt": "Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben"

Veröffentlicht am 26.10.2014 in Ortsverein

Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtergreifung - Ergreifende Buchlesung von Josef Röhrl und Xaver Treintl im Alten Schulhaus in Schierling

Der SPD-Ortsverein hatte am 11. Oktober 2014 ins alte Schulhaus in Schierling eingeladen. Es sollte eine Veranstaltung zum Gedenken an den Beginn des zweiten Weltkrieges werden, in dessen Verlauf 60 bis 70 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben, eine Veranstaltung wider das Vergessen, wider das Erstarken nationalsozialistischen Denkens.

Josef Röhrl, Marktgemeinderat und Mitglied der SPD-Fraktion, hatte angeregt, den Briefroman von Kathrin Kressmann Taylor, „Adressat unbekannt“ zu einem geeigneten Zeitpunkt öffentlich vorzulesen, da er seiner Meinung nach das zersetzende Gift, mit dem die Nationalsozialisten die Menschen infiziert haben, eindringlich vor Augen führt.

Und tatsächlich hat es Frau Taylor hervorragend verstanden, auf wenigen Seiten, in der Form eines fiktiven Briefwechsels zwischen zwei zunächst Freunden, LeserInnen und ZuhörerInnen klar zu machen, wohin es führt, wenn nationalsozialistisches Denken auf fruchtbaren Boden fällt.

Den in Amerika verbliebenen Juden verkörperte Josef Röhrl und die Rolle des deutschen Geschäftspartners und früheren Freundes übernahm Xaver Treintl, Gebietsleiter der Malteser Helfer vor Ort.

Beide wohnen in Oberdeggenbach, sind tatsächlich Freunde und gelegentlich als Hobby-Vorleser unterwegs. Das Publikum hat ihrem lebhaften, pointierten Vortrag sehr aufmerksam gelauscht, in dem die Menschen hinter den Figuren lebendig wurden und jedem von Beiden hat man jederzeit die momentane Gefühlslage abgenommen, die sie zum Schreiben der jeweiligen Zeilen bewogen hat.

Dem zunehmend fanatischen Max, mit seinen mehr und mehr national verbrämten, judenfeindlichen Denk-und Verhaltensweisen  sind im Verlauf der Lesung dann allerdings die Sympathien abhanden gekommen.

Freunde werden zu Feinden, wenn nur glaubhaft und eindringlich genug versichert wird, warum der eine dem anderen überlegen und der Hass aufeinander gerechtfertigt ist.

Die Einsicht, dass die Menschen von 1933 an mit dem Glauben auf der „richtigen Seite“ zu sein, nur missbraucht wurden, um bereit zu sein, für die Machtinteressen der Großindustrie zu sterben oder zu morden, kam leider zu spät.

Mit Hass und Kriegen, wie auch immer begründet, die Welt zu befrieden, war, ist und bleibt ein Irrglaube.

Das Publikum war sich nach ca. einstündigem Zuhören einig, dass der Roman nichts an Aktualität verloren hat und einer Gedenkveranstaltung würdig.

Das eingenommene Eintrittsgeld wird je zur Hälfte den Malteser Helfern vor Ort und der Schierlinger Flüchtlingsbetreuung gespendet.

Eine Wiederholung ist angedacht und wird rechtzeitig angekündigt.

Einführender Text zur Lesung am 11.10.2014, im alten Schulhaus in Schierling:

Begrüßung der Anwesenden durch die Ortsvereinsvorsitzende Madlen Melzer

(Textauszüge aus WIKIPEDIA):

Als wir im Ortsverein überlegten, wie wir mit dem Datum 01.09.2014 umgehen, kam die Idee auf, das Angebot von Josef Röhrl (Marktgemeinderat, Mitglied der SPD-Fraktion) jetzt zu verwirklichen, den Roman „Adressat unbekannt“ zu lesen.

Niemand von uns hatte jemals vorher von diesem Buch gehört, aber alles was ich bisher in Vorbereitung auf den heutigen Abend von diesem Text gelesen habe, lässt ahnen, was den Sepp und wohl viele Leser und Hörer bisher an diesem Text faszinierte und weshalb er sich eignet, 75 Jahre nach dem Beginn des 2. Weltkrieges, heute hier gelesen zu werden.

Mit dem Überfall auf Polen, am 1. September 1939 haben die Nationalsozialisten einen verheerenden Flächenbrand losgetreten. 60 bis 70 Millionen Menschen verloren in diesem „bislang größten militärischen Konflikt“ in der Geschichte der Menschheit ihr Leben.

Neben den in der direkten kriegerischen Auseinandersetzung Gestorbenen wurden Juden, Oppositionelle und des Widerstandes gegen das NS-Regime verdächtige Personen verschleppt, zur Zwangsarbeit genötigt oder direkt ermordet.

Seit dem Kriegsende, am 8. Mai 1945, ist es in unserem Land allgemeiner gesellschaftlicher Konsens, zu verhindern, dass von deutschem Boden wieder ein Krieg ausgeht und dass nationalsozialistisches Denken erneut um sich greift.

Allen Ursachen von Hass, dieser unsäglichen Motivation und Rechtfertigung über andere Menschen, andere Völker, herzufallen, sei er geboren aus niedrigen Beweggründen wie Neid, religiösem Eifer und Fanatismus oder dem Glauben von rassistischer Überlegenheit, gilt es, mit aller Kraft entgegen zu wirken.

Bei genauem Hinsehen zeigen sich dann ja auch in aller Regel die wahren Gründe für die jeweilige militärische Auseinandersetzung.

Machtinteressen, Landnahme, um in den Besitz von Rohstoffen oder strategisch wichtigen Punkten zu gelangen und nicht zu vergessen eine gute Auftragslage bei den Rüstungskonzernen und bei Wiederaufbaufirmen.

Mit Kriegen die Welt zu befrieden, war, ist und bleibt ein Irrglaube.

„Adressat unbekannt“, erstmals 1938 veröffentlicht, ist ein literarisches Meisterwerk von beklemmender Aktualität.

Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtergreifung, zeichnet dieser Roman in bewegender Schlichtheit die dramatische Entwicklung einer Freundschaft.

Geschrieben wurde er von Kressmann Taylor (* 1903 in Portland, Oregon; † 1996, bürgerlicher Name Kathrine Taylor, geborene Kathrine Kressmann). Sie war eine US-amerikanische Schriftstellerin, von Beruf Werbetexterin und Journalistin.

Zunächst 1938 in der US-Zeitschrift Story publiziert, sorgte Adressat unbekannt für eine breite öffentliche Diskussion. 1939 wurde die Geschichte als Buch veröffentlicht, erreichte eine Auflage von 50.000 Stück in den USA und wurde in Deutschland verboten.

1995, anlässlich der 50-jährigen Befreiung der Vernichtungslager, wurde das Buch im Story Press Books Verlag wieder aufgelegt; diese ist bis dato die letzte englischsprachige Ausgabe.

Das Buch wurde ein internationaler Erfolg.

Es wurde in 15 Sprachen übersetzt, allein in Frankreich wurden 600.000 Exemplare verkauft. 2001 erschien schließlich auch eine deutsche Version, die ebenfalls auf den Bestsellerlisten landete.

„Ich habe nie auf weniger Seiten ein größeres Drama gelesen. Diese Geschichte ist meisterhaft, sie ist mit unübertrefflicher Spannung gebaut, in irritierender Kürze, kein Wort zu viel, keines fehlt … Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben. ‚Adressat unbekannt’ sollte Schullektüre werden.“ (Elke Heidenreich im Nachwort).

Der Briefroman machte die Autorin über Nacht bekannt.

1944 wurde das Buch mit Paul Lukas als Martin verfilmt.

Die Idee zu dem Roman kam Kressmann Taylor durch einen Zeitungsartikel.

Amerikanische Studenten in Deutschland schrieben über Übergriffe der Nazis nach Hause. Nachdem sich ihre Studienkollegen einen Spaß daraus machten, ihnen Briefe zu schicken, in denen sie sich über Hitler lustig machten, schrieben ihnen die Gaststudenten aus Deutschland zurück: „Stop it. We’re in danger. These people don’t fool around. You could murder (someone) by writing letters to him.” (Hört auf damit. Wir sind in Gefahr. Diese Leute meinen es ernst. Ihr könntet (jemanden) ermorden, indem Ihr ihm Brief schreibt.)

 

Programm für die Gemeinde Schierling

 2014 - 2020 und darüberhinaus

Aus dem Sitzungssaal

10.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Bildung eines Arbeitskreises für das "Schierlinger Echo"

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02.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Organisation und Durchführung erweiterter Bürgerbeteiligung

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19.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zum Bau einer öffentlichen Toilettenanlage am Park&Ride-Platz am Bahnhof Eggmühl

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18.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Übernahme des Leitfadens zur Durchführung von Bürger-informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligungsverfahren

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10.04.2018:

SPD-Haushaltsrede 2018

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19.06.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung einer Satzung für Ehrungen durch die Gemeinde

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04.04.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Auflösung des Kommunalunternehmens

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04.04.2017:

SPD-Haushaltsrede 2017

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14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung eines Soforthilfefonds

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14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Nutzung des „Kommunalen Förderprogramms für mehr bezahlbaren Wohnraum"

"Kommunales Förderprogramm für mehr bezahlbaren Wohnraum" der Bayerischen Staatsregierung

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13.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Verkehrsberuhigung

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26.04.2016:

SPD-Haushaltsrede 2016

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10.03.2016:

Zum Thema "Subsidiarität"...

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23.02.2016:

Beschlussvorlage "Anträge der SPD" öffentliche MGR-Sitzung am 23.02.2016

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12.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Förderung des Tourismus

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10.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einführung eines Ermäßigungspasses für Bedürftige

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09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einhaltung von Bebauungsplänen

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09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur einheitlichen Kostenerstattung

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24.10.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Klärung der formalen Grundlagen zum Betreiben der Bücherei

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24.09.2015:

Anfrage der SPD-Fraktion bezüglich der Büchereifinanzierung

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24.09.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung einer öffentlichen Toilette

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11.06.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung eines Gutachtens über LTE-Standorte

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09.05.2015:

 

Antrag der SPD-Fraktion zur Unterstützung des Gemeinsamen Positionspapiers

 

Gemeinsames Positionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen

 

Factsheet

Dürfen Kommunen sich zu Freihandelsabkommen äußern?

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28.04.2015:

SPD-Haushaltsrede 2015

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07.04.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Familienfreundlichkeit

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27.01.2015:

Nebengebäude
Altes Schulhaus

20.09.2019:

Antrag für nachhaltige Auftragsvergabe

Kommentare zum Gesche-hen vor Ort und in der Welt

13.12.2016:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

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15.12.2015:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

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16.12.2014:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

"Mei Draam"

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27.11.2014:

Bürgerversammlung Buchhausen

Kommunalpolitik aktuell: "Nachnutzung MUNA"

Projektentwurf
Rhododendronpark
Blühende Bunkerwelten"
www.hobbie-rhodo.de
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Projektentwurf
Bürgerpark eG
Mensch und Natur"
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Projektentwurf
SILVA PARADISUS
Waldparadies"

Kommunalpolitik aktuell: "Pilgerweg VIA NOVA"

VIA NOVA

Europäischer Pilger- und Friedensweg

Spirituelle Wegweisung für die Zukunft und eine große Chance für den naturnahen Nah- und Ferntourismus im Großen und Kleinen Labertal, z.B.

VIA NOVA

Weichenstellung für sanften Tourismus im Labertal

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VIA NOVA

europäischer Friedensweg mit Schlachtfeldrundweg um Eggmühl anno 1809

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VIA NOVA

Radl-Tour auf Niedermünsterrundweg

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VIA NOVA

Zeitreise document Niedermünster


Die Marktgemeinde Schierling ist nach einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vom 29. März 2011 auf Antrag der SPD-Fraktion offizielle VIA NOVA-Gemeinde


www.pilgerweg-vianova.eu

Energiewende im Labertal

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Wir helfen ihnen gerne!

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Aktionsreihe AK Labertal "Zivilcourage zeigen"

Vortragsreihe im Rahmen der Historischen Themennachmittage:

"Der kleine Widerstand im Labertal"

27.03.2011: Langquaid

29.05.2011: Geiselhöring

16.10.2011: Rottenburg

22.04.2012: Straubing

28.10.2012: Schierling

 

SPD-Mandatsträger


Ismail Ertug, MdEP
Ihr Europaabgeordneter für die Oberpfalz u. Niederbayern
 
www.ertug.eu
 
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Marianne Schieder, MdB
Ihre Bundestagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.marianne-schieder.de
 
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Margit Wild, MdL
Ihre Landtagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.margitwild.de

Gastmitgliedschaft

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125 Jahre BayernSPD:

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100 gute Gründe gegen Atomkraft:

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Endstation RECHTS. Bayern

Zitate:


"Die CSU steht vor einem Scherbenhaufen, weil sie versucht hat, mit bewusster Irreführung das Volk hinters Licht zu führen."

 

Christian Ude, SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von München, zur Pkw-Maut in seiner Rede beim Gillamoos 2013 im niederbayerischen Abensberg.


Buch-Tipp der SPD Schierling:

Von Sozialdemokraten gelesen - von Sozialdemokraten empfohlen:


"Macht und Missbrauch" Franz Josef Strauß und seine Nachfolger

Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten

von Wilhelm Schlötterer, erschienen im Fackelträger-Verlag

Foto:

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

 

"Dr. Wilhelm Schlötterer, ein ehemals leitender Steuerbeamter in Bayern, beschreibt in dem Buch seinen couragierten Kampf für Recht und Gesetz und gegen ein menschenverachtendes System, dass die CSU in Bayern über viele Jahre hinweg skrupellos ausbaute. Beginnend von Franz Josef Strauß, der in seiner Besessenheit nach Macht und Gier sich selbst zum Gesetz erhob, über seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber bis in die heutigen Tage hinein entlarvt Schlötterer schonungslos die hässliche Fratze der CSU und setzt einen eindrucksvollen Schlussstrich unter der Legendenbildung um diese angeblich christlich-sozialen Partei.

Der Autor schildert das weit verbreitete Mitläufertum innerhalb der CSU, das die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die schamlose Selbstbedienung mithilfe des Staatsapparates erst möglich machte.

Für seine standhafte Haltung und seine gelebte Zivilcourage gebührt Wilhelm Schlötterer höchste Anerkennung. Für uns soll dieses Buch Mahnung und Auftrag zugleich sein, diesem Missbrauch der Macht mit allen Mitteln der Demokratie konsequent entgegen zu treten."

 

Armin Buchner

SPD-Ortsverein Schierling