Die Schierlinger SPD lädt zusammen mit dem Arbeitskreis Labertal zu einem historischen Themennachmittag am kommenden Sonntag, 28. Oktober, um 17:00 Uhr in Schierling, Gasthaus Aumeier ein. Der Referent auch dieses fünften Themennachmittages, der Geschichtslehrer Albert Eichmeier aus München, stellt mehrere Persönlichkeiten aus dem Bereich der Marktgemeinde vor, die von der Gestapo und der NS-Justiz verfolgt und schikaniert wurden.
Wie die Veranstalter dieses Themennachmittages, Arbeitskreis-Sprecher Rainer Pasta, und die SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer betonen, geht es bei der Reihe „Der Kleine Widerstand im Labertal“ nicht darum, NS-Mitläufer und „Hitler-Jubler“ an den Pranger zu stellen, sondern Männer und Frauen aus dem Volk vorzustellen, die versucht haben, dem Wahnsinn und dem Bösen zu widerstehen.
Die Vortragsreihe ist dem kleinen Widerstand im Labertal gewidmet. Mehr als 12.000 Strafverfahren der NS-Justiz gab es allein in Südbayern gegen mutige Bürgerinnen und Bürger, die während der NS-Zeit wegen kritischer Äußerungen gegen den Nationalsozialismus oder das Abhören von Fremdsendern oder der verbotenen humanen Behandlung jüdischer und osteuropäischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener angeklagt wurden. Auch im Labertal gab es solche sogenannten „kleinen Leute“, die oft für ihren Mut, ihre Zivilcourage und ihre Mitmenschlichkeit einen hohen Preis bezahlen mussten. „Wir wollen zeigen, dass es auch in unserer Gemeinde solche Menschen gegeben hat“, so die SPD- Ortsvorsitzende Madlen Melzer.
Wie Marktrat Armin Buchner betont, hatte diese zeitgeschichtliche Vortragsreihe einen großen Anteil daran, dass der SPD-Arbeitskreis Großes und Kleines Labertal im Dezember 2011 beim SPD-Bundesparteitag in Berlin mit dem Wilhelm-Dröscher-Preis ausgezeichnet wurde. Der Vortrag öffnet ein wichtiges – zumeist verschlossenes und verdunkeltes – Zeitfenster zur Heimatgeschichte in der NS-Zeit.
„Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“
Der dem großen Athener Staatsmann Perikles des 5. Jahrhunderts vor Christus zugeschriebene Satz steht für die vorgestellten Persönlichkeiten der Heimat in einem seiner dunkelsten Kapitel.
Ihre Geschichte ist Auftrag für die Gegenwart und Zukunft.
Der Eintritt ist frei. Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen.