Jusos und SPD Oberpfalz mobilisierten mit zur beeindruckenden Gegendemonstration
von Sebastian Roloff, Juso Bezirksvorsitzender Oberpfalz
Nach der erfolgreichen Blockade der geplanten und europaweit mobilisierten Naziaufmärsche in Dresden 2010, hat das Bündnis Dresden Nazifrei auch dieses Jahr seit längerem breit mobilisiert und den gut 20.000 Gegendemonstranten, die dem Aufruf gefolgt sind, ist es auch in diesem Jahr gelungen, die (von der Stadt erst zusammengefassten, dann vom Verwaltungsgericht wieder in ihrer beantragten Form gestatteten) Aufmärsche und drei Kundgebungen, zu denen Nazis aus ganz Deutschland und Teilen Europas erwartet wurden, zu verhindern, so dass die Nazis kaum über den Dresdner Hauptbahnhof hinausgekommen sind und wie im letzten Jahr „unverrichteter Dinge“ wieder abziehen mussten.
Diese Frustration kanalisierte sich leider in mehreren Gewaltakten, teilweise gegen Einrichtungen in Dresden, teilweise in Dresden-Plauen und teilweise auch gegen Gegendemonstranten.
Erfreulich ist in diesem Jahr, dass die Mobilisierung des Bündnisses auch im Vorfeld auf positives Feedback stieß und nochmal mehr Menschen als schon 2010 bereit waren, sich auf den Weg nach Dresden zu machen.
Zudem ist positiv zu sehen, dass eine ganze Reihe Bundestagsabgeordnete den Aufruf von Dresden Nazifrei unterstützten, aus der Oberpfalz etwa SPD Bezirksvorsitzender MdL Franz Schindler, MdEP Ismail Ertug, MdB Werner Schieder und Juso Bezirksvorsitzender Sebastian Roloff. Exemplarisch für eine gute Mobilisierung war der Umstand, dass der Bus der Jusos Oberpfalz und Niederbayern (finanziert durch die beiden SPD Bezirke) nach wenigen Tagen ausgebucht war und zunächst ein größerer und dann sogar noch ein zusätzlicher Bus zusammen mit BündnispartnerInnen aus der Oberpfalz eingesetzt wurde.
Trotz vorhersehbarer Strapazen (die Wettervorsage lag bei minus 2 Grad und Regen bzw. Schnee, es erwarteten einen etwa 10 Stunden ohne Pause auf den Beinen zu verbringen) und Abfahrt und Rückkehr zu jeweils nachtschlafender Zeit, waren auch nahezu alle TeilnehmerInnen an den Haltepunkten in Ostbayern pünktlich vor Ort.
In der Dresdner Altstadt angekommen beteiligten sich die ostbayerischen Jusos, wie wohl alle anwesenden Gegendemonstranten, sowohl an verschiedenen Kundgebungen, etwa der des DGB am DGB Haus in Dresden, als auch an der von Astrid Rothe-Beinlich (Vizepräsidentin Landtag Thüringen) angemeldeten Demonstration im Dresdner Zentrum, sowie an einigen der vorgesehenen Blockadepunkte, die oft wechselten und einen Großteil der Dresdner Altstadt abdeckten.
Hierbei ist es selbstverständlich zu betonen, dass die übergroße Mehrheit der 20.000 Gegendemonstranten absolut friedlich und völlig gewaltfrei gegen den Naziaufmarsch demonstriert hat.
Als dann den Nazis gegen 17.00 Uhr mitgeteilt wurde, dass ihr angemeldeten Demonstrationen nicht mehr durchgeführt werden und sie die Stadt wieder mit dem Zug verlassen sollen, war allen Beteiligten klar, dass die Blockade der Aufmärsche auch in diesem Jahr erfolgreich war.