v.l.: Reinhold Perlak MdL, Marianne Schieder MdB, SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer, Thomas und Gundula Rauch, Marktrat Armin Buchner, Stefan Hurzlmeier (Malteser-Ortsgruppe) und stellvertretender Landrat Sepp Weitzer
Mitgliederehrungen und Verleihung des SPD-Ehrenamtspreises an die Malteser-Ortsgruppe Grafentraubach/Oberdeggenbach Höhepunkte beim Ehrennachmittag der SPD
Ganz im Zeichen des Ehrenamtes stand wieder in diesem Jahr die Jahresabschlussfeier der Schierlinger SPD im Gasthaus Aumeier. Mit ihr ist ein Ehrennachmittag verbunden, in dessen Zentrum die Ehrung langjähriger Mitglieder und die Verleihung des Ehrenamtspreises durch Marktrat Armin Buchner an die Ortsgruppe Grafentraubach/Oberdeggenbach des Malteser-Hilfsdienstes stand.
Die Laudatio auf den Preisträger hielt der frühere Straubinger Oberbürgermeister und Landtagsabgeordnete Reinhold Perlak. Ein „herzliches Vergeltsgott“ sagte die Schwandorfer Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder der Malteser Ortsgruppe und allen ehrenamtlich Tätigen in sozialen und kulturellen Vereinen, Sport und Elternbeiräten für ihr Engagement für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Sie warb aber auch für das politische Ehrenamt. Der stellvertretende Landrat Sepp Weitzer dankte in seinem Grußwort dem SPD-Ortsverein für die geleistete Arbeit. Eine gute Zukunft für alle gäbe es nur in Frieden und Freiheit. Er knüpfte dabei an die Begrüßungsrede der SPD-Ortsvorsitzenden Madlen Melzer an. Sie hatte einen Bogen geschlagen vom Sinn des Volkstrauertages – für Frieden und gegen Gewalt – hin zur Notwendigkeit eines sozialen Zusammenhaltes der Gesellschaft als Voraussetzung für Frieden und Freiheit. Die Jugend setzte mit dem Geschwisterpaar Gundula und Thomas Rauch auf der Violine ein musikalisches Ausrufezeichen.
Begonnen hatte die Jahresabschlussfeier mit einer deutlichen Verspätung, da der vom Arbeitskreissprecher Rainer Pasta organisierte Firmenbesuch der SPD-Abgeordneten und Mandatsträger beim Labertaler Getränkeunternehmen auf Grund der intensiven Gespräche mehr Zeit beanspruchte. Aber bei Kaffee und Kuchen und Gesprächen am Tisch ließ sich die Wartezeit leichter überbrücken. Die stellvertretende SPD-Bezirksvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der bayerischen SPD-Landesgruppe im Bundestag, Marianne Schieder, betonte in ihrer Festrede, ehrenamtliches Engagement sei besonders im ländlichen Raum ein wichtiges gesellschaftliches Bindeglied. Sie kündigte dazu insbesondere bei der Ausweitung der Haftungsbeschränkung auf alle Vereinsmitglieder wichtige rechtliche Verbesserungen an. Marianne Schieder hatte erst wenige Tage vorher im Bundestag für die SPD-Bundestagsfraktion für das Ehrenamt ein flammendes Plädoyer gehalten.
Im politischen Teil zur Renten-, Wirtschafts- und Europapolitik sprach die SPD-Abgeordnete auch zwei regionale Themen an: Ganz gewaltig wurmt sie nämlich, dass beim von allen politischen Parteien geforderten raschen Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Regensburg Bundesverkehrsminister Ramsauer „die Hände in den Schoß legt und sich weigert, auch nur die Planung in die Hand zu nehmen." Besonders brennt ihr die alarmierende Zunahme der Drogenverstöße im bayerisch-tschechischen Grenzraum auf den Nägeln. Zwar liege ein großer Teil der Verantwortung bei den tschechischen Behörden, aber es würde nicht schaden, wenn die beiden CSU-Innenminister des Bundes und des Freistaates mehr Druck auf die Regierung in Prag ausüben würden.
Malteser: rund 900 Jahre im Dienste der Menschen
MdL Reinhold Perlak würdigte in seiner Laudatio die Verdienste des Malteser Hilfswerks um die Menschen in aller Welt, vor allem auch für die Menschen in der Region. Er erinnerte an den großen Beitrag der Malteser bei der Hilfe und Betreuung der weit über 10.000 Flüchtlinge und Vertriebenen in seiner Heimatstadt Straubing nach 1945. Begonnen aber hatte die Geschichte des Malteser-Ordens vor über 900 Jahren als Orden vom Spital des hl. Johannes zu Jerusalem. Die Jahrhunderte dauernden Kämpfe mit den Türken führten den Exodus des ursprünglichen Ritterordens vom heiligen Land über Zypern und Rhodos nach Malta vor knapp 500 Jahren. Nach der Vertreibung durch Napoleon 1799 kehrten sie nach dem Sturz des Kaisers in ihr altes Zentrum zurück. Für die SPD sah Perlak die zentrale Aufgabe ihrer 150-jährigen Geschichte, Menschlichkeit und Soziales zum Fundament unserer Gesellschaft zusammenzufügen. Der Malteser-Ortsgruppe wünschte der SPD-Abgeordnete, „dass sie den idealistischen und kreativen Geist behalten mögen und auch den notwendigen Nachwuchs gewinnen.“
Preisträger des SPD-Ehrenamtspreises 2012: Malteser Ortsgruppe Oberdeggenbach/Grafentraubach
v.r.: Laudator Reinhold Perlak MdL, Stefan Hurzlmeier (Vertreter der Malteser-Ortsgruppe), Marktrat Armin Buchner, SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer
Marktrat Armin Buchner erinnerte in seiner kurzen Begründungsrede den großartigen Einsatz der Malteser-Ortsgruppe für die Menschen im Labertal mit über 200 Einsätzen alleine in den ersten zehn Monaten 2012 und überreichte den Scheck zusammen mit MdL Reinhold Perlak und Madlen Melzer an Stefan Hurzlmeier. Dieser schilderte kurz in seiner Dankesrede die vielfältige Arbeit der Ortsgruppe von den Rettungseinsätzen mit über 2.500 ehrenamtlichen Sanitätsstunden bis hin zu den Schulungen. Ganz oben auf der Wunschliste der Ortsgruppe stehe ein neues Einsatzfahrzeug.
Auf der Zinne der Partei und der Demokratie
Der langjährige SPD-Ortsvorsitzende Martin Auer übernahm die Rolle des Laudator für die Ehrung langjähriger Mitglieder, allen voran für Anton Koch, der die Ehrung gesundheitsbedingt nicht persönlich entgegennehmen konnte. Er erhielt für die 45-jährige Mitgliedschaft in Anerkennung seiner großen Verdienste um den SPD-Ortsverein, nicht zuletzt als Kassier unter den Ortsvorsitzenden Erich Koch und Martin Auer, den Ehrenbrief der Partei sowie die Ehrennadel. Geehrte für 15 Jahre Mitgliedschaft wurden der frühere Marktrat Werner Lugauer und die SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer. Letztere gehört seit vielen Jahren auch dem Kreis- und dem Unterbezirksvorstand an. Auf zehn Jahre Mitgliedschaft hat es Florian Auer gebracht. Nachdem er als Lokführer den ALEX zwischen Regensburg und München fahren musste, nahm sein kleiner Sohn Felix zusammen mit der Oma Maria Auer die Urkunde entgegen. Ganz besonders würdigte Martin Auer auch die Verdienste von Marktrat Armin Buchner in den vergangenen zehn Jahren. Er erinnerte an dessen fulminanten Bürgermeisterwahlkampf 2008. Seitdem vertrete er im Marktrat unverdrossen und trotz aller Angriffe die Politik des SPD-Ortsvereins. MdB Marianne Schieder und die Ortsvorsitzende Madlen Melzer überreichten die Urkunden und ein kleines Präsent. Martin Auer schloss seine Laudatio mit einem Auszug aus der Münchner Rede von Willy Brandt vor 30 Jahren:
„Eine Zukunft haben, heißt, Ziele und Aufgaben haben, die über uns selber hinausreichen. Ohne Wahrhaftigkeit, Beharrlichkeit und Mut zur Zukunft läßt sich nichts bewegen. Laßt uns den Aufbruch nach vorn wagen.“