Schierlinger SPD mit neuer Homepage – Sterbeglöcklein für Mittelschule Schierling-Langquaid – Muna-Gelände nur altlastenfrei übergeben!
Mit einer erfreulichen Nachricht wartete der SPD-Ortsvorsitzende Armin Buchner bei der Vorstandssitzung am Donnerstag, 11. Februar 2010 im Bräustüberl auf. Ab sofort ist der SPD-Ortsverein wieder mit einer eigenen Homepage online im Internet erreichbar. Zusammen mit den web-Sozis beim SPD-Parteivorstand wurde die Homepage unter der Adresse
www.spd-schierling.de
eingerichtet. Sie wird noch ausgebaut mit weiteren Seiten zur Ortsvereinsgeschichte, zur aktuellen Kommunalpolitik und zum Programm und den Aktivitäten der Schierlinger SPD. Außerdem soll die Homepage ein Dialogforum für die politisch Interessierten der Marktgemeinde und darüber hinaus werden.
Schierling. Der guten Nachricht folgte dann die Hiobsbotschaft auf dem Fuße. Marktrat Armin Buchner äußerte sich ziemlich sauer darüber, dass er vom Bürgermeister und vom Rathaus nicht frühzeitig über die künftige Schulorganisation im südlichen Landkreis informiert worden sei, sondern dies aus der Zeitung erfahren habe. Nach den Plänen der staatlichen Schulbehörde soll die Hauptschule Schierling künftig zum Mittelschul-Verbund Alteglofsheim gehören. Einer angestrebten und mit viel Tamtam verkündeten gemeinsamen Mittelschule Schierling-Langquaid schlage damit schon das Sterbeglöcklein, ehe sie überhaupt das Licht der Welt erblickt habe. Mit der Nullinformation durch die Rathausführung fühle er sich hinters Licht geführt, kritisierte Buchner.
„Offenbar war dem Bürgermeister in der letzten Zeit die Zukunft der Brauerei wichtiger als die Zukunft der Hauptschule und ihrer Kinder“, assistierte Martin Auer dem Vorsitzenden. Er bezeichnete die Mittelschule als weiteren Sargnagel für die Hauptschulen, nachdem die SPD schon bei der Einführung der R 6 vor den Folgen gewarnt habe. Die Mittelschule sei kein Rettungsanker für die Hauptschulen, sondern ein Sparmodell für die Einsparung von Lehrern und für gesparte Sanierungsinvestitionen bei großen Klassen. Die CSU-Staatsregierung saniere ihren Haushalt bzw. die Folgen der Milliardenverluste durch die Landesbank auf Kosten der Schüler, der Eltern, des Lehrpersonals und der Kommunen. „Die Schüler bleiben mit längeren Fahrzeiten buchstäblich auf der Strecke“, konstatierte Auer.
Ohne eine grundlegende Schulreform wird es spätestens nach der Kommunalwahl 2014 zu einem großen Hauptschulsterben kommen, prophezeite die stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer. Sie sah eine Chance im neuen schulpolitischen Konzept der SPD-Landtagsfraktion, das eine Neuordnung des Schulwesens durch wohnortnahe Gemeinschaftsschulen, in der Regel auch Ganztagsschulen, mit wesentlich längerem Verbleiben im Klassenverbund und mit kleineren Klassen vorsieht. Es soll beim kleinen Landesparteitag am 8. Mai auch von der Partei beschlossen werden. Dieses Konzept entspreche ziemlich genau den Vorstellungen der Schierlinger SPD, die sie bereits im Wahlprogramm 2008 vorgestellt habe, betonte Melzer.
Schierlings SPD bleibt bei ihrer Forderung, dass der Bund vor einem Verkauf des Munitionsdepots für die völlige Beseitigung der vorhandenen Altlasten sorgen müsse. Derzeit gelte offenbar vom Rathaus bis Berlin die Devise „Wegschauen und schweigen und die Katze im Sack kaufen oder verkaufen“, sagte SPD-Vorsitzender Armin Buchner. Denn von einer altlastenfreien Übergabe hänge letztendlich auch eine optimale Verwendung des Depotgeländes im Sinne der Erwartungen und Wünsche breiter Bevölkerungsschichten ab.
Der SPD-Vorstand diskutierte ausführlich über das von Armin Buchner und Madlen Melzer vorgestellte Nutzungskonzept einer Bürgerinitiative und andere Überlegungen. Die Sozialdemokraten möchten dabei ergebnisoffen die vorhandenen und weiteren Vorschläge prüfen, wobei im Vorstand die Sympathien für eine ökologische und in ein Tourismuskonzept eingebettete Nachnutzung im Bereich der Freizeit- und Erholung unübersehbar waren. Vom Bürgermeister verlangt Armin Buchner, dass er die Planungshoheit der Marktgemeinde nicht an den Interessen des Bundes und des von ihm favorisierten Nachnutzers ausrichtet, sondern mit dem Gemeinderat schon jetzt über die Bauleitplanung klarmacht, welche Präferenzen die Gemeinde bei der Nachnutzung des Depotgeländes hat.
Absolute Priorität für die Schierlinger SPD, so Armin Buchner, hat weiterhin die Forderung nach einer altlastenfreien Übergabe: „Denn heutige Altlasten sind zukünftige Folgelasten.“
Abschließend verwies Armin Buchner auf die nächsten Termine des SPD-Ortsvereins, nämlich auf den öffentlichen kommunalpolitischen Stammtisch am Montag, 1. März, um 20:00 Uhr, in Allersdorf, Gasthaus Buchner, und ebenfalls dort am Sonntag, 14. März,15:00 Uhr, der nächste historische Themennachmittag zum Todesmarsch vom KZ Flossenbürg bis Ergoldsbach vor 65 Jahren im April 1945.