
Martin Auer
Adolph-Kolping-Str.9
84069 Schierling
03.09.2011
Leserbrief zum Bericht in der Laberzeitung vom 1. September 2011 „CSU: Muna-Konzept im September vorstellen“
1. Typisch CSU! In der Sache nichts auf der Pfanne, dann gleitet man ins Persönliche ab und flüchtet in die „Erbsenzählerei“ der Sitzungspräsenzen. Da hat auch Andy, der schwarze Häuptling „Flinke Zunge“ gesprochen, ohne viel nachzudenken. Howgh! Hätte er nämlich das, hätte er besser geschwiegen. Schließlich hatte der CSU-Bürgermeister wegen ihm extra die konstituierende Sitzung des Gemeinderates verschoben, weil der Herr Komes sonst seine eigene Vereidigung versäumt hätte. Einem SPD-Gemeinderat ist eine solche Extra-Wurst in den letzten dreißig Jahren nie gebraten worden. Deshalb lieber Freund, „warum siehst Du den Splitter im Auge Deines Bruders, aber den Balken in Deinem Auge siehst du nicht?“ (Matthäus, 7,3).
2. Ein Bürgermeister tut sich da viel leichter; er verschiebt halt eine Sitzung, ob das allen Gemeinderäten zeitlich passt oder nicht. Auch das ist heuer schon drei Mal geschehen. Gottseidank ist wenigstens nicht statistisch nachweisbar, wenn ein Gemeinderat zwar körperlich präsent, aber geistig absent ist. Von jeder Kritik frei ist daher auch die bis dato von Herrn Komes gezeigte Bescheidenheit hinsichtlich fundierter Wortbeiträge in Sitzungen. Er muss ja nichts sagen, wenn er nichts zu sagen hat!
3. Wenn er jetzt dem SPD-Fraktionssprecher vorwirft, dieser äußere sich nicht über die Nachnutzungsvorschläge der SPD für die MUNA, dann hat er a) den SPD-Antrag noch nicht gelesen und b) vom Wesen und Sinn der Bauleitplanung nach dem Baugesetzbuch nicht die leiseste Ahnung. Denn mit der Einleitung des Bauleitplanungsprozesses werden Gemeinderat und Bürger zu Akteuren gegenüber Investoren und nicht deren Erfüllungsgehilfen, wie es die CSU offenbar vor hat.
Die Gemeinde wird in dem SPD-Antrag nämlich aufgefordert, die gewünschte Nutzung des Geländes vorab zu formulieren. Die SPD hat im Gegensatz zur CSU immer klipp und klar erklärt, für welche Nachnutzung der MUNA sie eintritt: Schaffung von Freizeitmöglichkeiten und Erholungsangeboten für Einheimische und Touristen, sowie Kleingewerbe, unter größtmöglicher Schonung des attraktiven Waldgebietes. Dafür wollen wir frühzeitig die Bürger mit ins Boot holen.
4. Ich begrüße es, wenn die CSU wie angekündigt im September die Flucht nach vorne antreten und die „Hosen wie bei einer Denkmalsenthüllung herunterlassen“ will. Es ist höchste Zeit, dass die CSU die Ergebnisse ihrer Mauschelei und Geheimniskrämerei offenbart. Vermutlich sollen aber mit der angekündigten „Flucht nach vorne“ eher die widerspenstigen Markträte von Langquaid vor die „Flinte“ der Schierlinger Rathausführung getrieben und ihnen gezeigt werden, „wo der Bartl den Most holt.“ Wie das CSU-Vorpreschen mit der „vertrauensvollen Zusammenarbeit“ zwischen den Marktgemeinden zu vereinbaren ist und was der gemeinsame Arbeitskreis dann noch tun soll, ist noch erklärungsbedürftig. Man darf gespannt sein! Und viele neue Fragen werden auftauchen!
5. Schließlich ist es zu begrüßen, dass die CSU jetzt einräumt, dass es ein Altlastenproblem gibt. Noch vor einem Jahr wurde der SPD Panikmache und Schauermärchen vorgeworfen. So ändern sich die Zeiten: Atomwende, Guttenberg-Absturz, Muna-Altlasten-Geständnis und 2013 in Bayern Befreiung von der Altlast CSU-Regierung.
Denn „blinde Führer seid ihr. Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele.“ (Matthäus 23,24).