Beim ersten kommunalpolitischen Stammtisch des SPD-Ortsvereins Schierling am Montag, 25. Januar 2010 um 20.00 Uhr im Gasthaus "Zum Aumeier" in Schierling bestimmten vor allem die Sanierung und weitere Nutzung des ältesten Schulhauses Deutschlands und die Ansiedlung eines weiteren Einkaufsmarktes die Diskussion.
Schierling. Die Sanierung des alten historischen Schulhauses, dem ältesten Deutschlands, das nicht nur als Museum, sondern auch als Haus für alle Vereine genutzt werden kann, findet die uneingeschränkte Unterstützung der Schierlinger SPD. Beim Start der kommunalpolitischen Stammtisch-Reihe am Montagabend im Gasthaus Aumeier betonte Ortsvorsitzender und Marktrat Armin Buchner, dass das vorliegende Nutzungskonzept seine Zustimmung finde. Auschlaggebend sei für ihn gewesen, dass die Nutzung des alten Schulhauses für alle Vereine der Marktgemeinde offen stehe.
Der Eigenanteil des Marktes an den geschätzten Sanierungskosten von rund 830.000 Euro liege dank großzügiger Zuschuss-Zusagen bei unter 15 Prozent. Dieser sei damit nur geringfügig höher als der Förderanteil des Marktes bei Investitionen der Vereine. Buchner sieht in dem Projekt „Ältestes Schulhaus“ einen guten Einstieg in ein künftiges touristisches Zukunftsprojekt. Hans-Peter Stöckl zeigte sich darüber erfreut, dass der SPD-Ortsverein das Sanierungskonzept grundsätzlich unterstütze.
Eine lebhafte Debatte gab es in der Frage eines neuen Einkaufszentrums an der Leierndorfer Straße gegenüber den beiden vorhandenen Einkaufsmärkten am westlichen Ortsende. Auf den ersten Blick könnten die Genehmigung und der Bau eines neuen Einkaufszentrums zwar die Bemühungen über eine Revitalisierung der Ortsmitte als Geschäftsmeile konterkarieren. Hartmut Gust verwies aber auch auf die Chance, dass dank der nahen Ausfahrt der B 15 neu zusätzliche Kundennachfrage nach Schierling gelenkt werden könne, von der auch bei einem entsprechenden Konzept auch der Ortskern profitieren könne. Hier stehe einer echten Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für die gesamte Marktgemeinde ein breites Betätigungsfeld offen. Die derzeitige Beteiligungsform sei zwar hilfreich, um die Formalien für die Förderung aus dem Städtebau-Förderprogramm zu erfüllen, betonte dazu Martin Auer, aber die Mitarbeit der Bürgerschaft bei einem Zukunftskonzept für ihre Heimatgemeinde brauche andere Voraussetzungen, soll sie letztendlich erfolgreich sein. „Closed-Shop“-Denken sei dabei völlig fehl am Platze. Der SPD-Ortsverein wird sich diesbezüglich in einigen Mustergemeinden informieren und umschauen.
Ein umfangreiches Programm für die nächsten Monate hatte Vorsitzender Armin Buchner gleich zu Beginn des Premiere-Stammtisches vorgestellt. So nimmt der SPD-Ortsverein an den Politischen Aschermittwochs-Veranstaltungen in Vilshofen mit dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel und in Mariaort am Abend mit Deutschland jüngstem Bürgermeister, Michael Adam aus Bodenmais, teil. Nach dem nächsten kommunalpolitischen Stammtisch am 1. März folgt am Sonntag, 14. März, um 15:00 Uhr beim Buchner-Wirt in Allersdorf, der nächste historische Themennachmittag. Er befasst sich mit dem Leidensweg bzw. dem Todesmarsch vom KZ Flossenbürg nach Dachau, der auch durch das Gebiet der Marktgemeinde führte und Opfer entlang des Weges hinterließ und für 14 Juden durch die beherzte Hilfe in Ergoldsbach ein glückliches Ende fand. Referent dazu ist Jürgen Rettberg aus Sinzing, als Experte dieser Todesmärsche dazu bereits weltweit unterwegs gewesen. Am Gründonnerstag, 1. April, ist der frühere Straubinger Oberbürgermeister und jetzige Landtagsabgeordnete Reinhold Perlak Gast des Schierlinger Fastensuppenessens.