MdL Margit Wild: Kindern dürfen Bildungschancen nicht vorenthalten werden
Seit zwölf Jahren wird in Bayern die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) vom Freistaat gefördert. Auch die Oberpfalz profitiert von diesem Programm: So sind an allen Regensburger Haupt- und Mittelschulen Jugendsozialarbeiterinnen und -arbeiter im Einsatz; seit dem Schuljahr 2010/11 auch an sechs Grundschulen im Stadtgebiet. „Der Ausbau der Sozialarbeit an Schulen ist ein wichtiger Beitrag, zu einer sozial gerechten Bildungslandschaft“, so die Regensburger SPD-Landtagsabgeordnete Margit Wild. Insbesondere würden dadurch benachteiligte Kinder und ihre Familien besser erreicht. „Die Schulsozialarbeit erhöht Bildungschancen und erfüllt somit eine gesamtgesellschaftlich bedeutsame Integrationsaufgabe“, so Wild weiter.
Allerdings ist der weitere Ausbau der JaS bayernweit gefährdet. „Die von der Staatsregierung eingeplanten Mittel reichen nicht aus, um die ins Auge gefassten weiteren 600 Stellen zu finanzieren“, kritisiert die Abgeordnete. Die Staatsregierung wolle die finanzielle Förderung faktisch auslaufen lassen und somit die Kosten voll auf die Kommunen abwälzen. „Der Freistaat stiehlt sich aus seiner Verantwortung und lässt die Kommunen im Regen stehen“, so Wild weiter.
Die Abgeordnete, die ihre Fraktion auch im Bildungsausschuss vertritt, fordert daher ein Umdenken: „Schulsozialarbeit ist Bildungsaufgabe, keine originäre Angelegenheit der Jugendhilfe“, stellt Wild fest. Folglich müsste die Zuständigkeit auf das Kultusministerium übertragen werden. Dann wäre der Freistaat verpflichtet, die Finanzierung sicherzustellen. Bislang ist das Sozialministerium zuständig, das die JaS als „freiwillige Leistung“ des Freistaats begreift.
„Die Schulsozialarbeit ist zu wichtig, um sie stagnieren zu lassen. Eine verquere Kompetenzverteilung zwischen den Ministerien darf nicht dazu führen, dass den Kindern Bildungschancen vorenthalten werden", so die SPD-Politikerin. Gerade in Zeiten klammer kommunaler Kassen sei es notwendig, Bildungsangebote zu erhalten, um schulische und berufliche Perspektiven zu bieten. „Die Schulsozialarbeit muss daher weiter staatlich gefördert und ausgebaut werden“, so Wild.