Ausstellungseröffnung „… gerade Dich, Arbeiter, wollen wir.“

Veröffentlicht am 07.05.2011 in AntiFa/Migration

Zivilcourage lautet das Gebot der Stunde
DBG-Ausstellung erinnert an die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933

„Heute vor genau 78 Jahren, am 2. Mai 1933, haben die Nazis mit der Erstürmung der Gewerkschaftshäuser die legitime Vertretung der deutschen Arbeitnehmerschaft brutal zerschlagen. Sie haben Gewerkschaftsfunktionäre eingekerkert, gefoltert und ermordet. Die Gewerkschaften und ihre Repräsentanten gehörten ebenso wie demokratische Parteien und Politiker zu den ersten Opfern des Naziterrors.“

Mit diesen Sätzen erinnerte Marktgemeinderat Martin Kreutz (SPD) in seiner Begrüßung an den geschichtsträchtigen 2. Mai, zu dem in der Aula der Grund- und Mittelschule Mallersdorf-Pfaffenberg die Ausstellung der Hans-Böckler-Stiftung „… gerade Dich, Arbeiter, wollen wir“. – Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften im Mai 1933 eröffnet wurde.

Martin Kreutz, Mitorganisator der Ausstellungsreihe, die derzeit zusammen mit dem DBG im Labertal gezeigt wird, konnte die Geschäftsführende Beamtin der Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg, Monika Stadler, Rektor Oskar Glöbl und Marktgemeinderat Helmut Stumfoll sowie Vertreter des SPD-Arbeitskreises Labertal begrüßen. Oskar Glöbl bedankte sich dafür, dass gerade die Schule in Mallersdorf-Pfaffenberg als Ausstellungsort gewählt wurde, denn „Schule und Gesellschaft gehören zusammen und die Vermittlung demokratischer Prinzipien sind Aufgabe der Schule.“ Rektor Glöbl wünschte sich regen Gebrauch der Ausstellung durch Lehrer und Schüler aller Altersklassen und lud ausdrücklich das benachbarte Burkhart-Gymnasium zum Ausstellungsbesuch ein.

Blauäugig ins Verderben
Der Regionssekretär der DGB-Region Landshut, Hans-Dieter Schenk, ging in seinem Referat detailliert auf die historischen Begebenheiten rund um dieses geschichtsträchtige Datum ein und stellte eindringlich den Bezug zum Heute her. „Die Nationalsozialisten erklärten den 1. Mai, den traditionellen Festtag der internationalen Arbeiterbewegung, zu einem arbeitsfreien Feiertag, den sog. „Tag der nationalen Arbeit“ und begannen mit unfangreichen Vorbereitungen für Umzüge und Kundgebungen. Die Gewerkschaften bekundeten ihre Bereitschaft, die eigenen Mitglieder – die gleichzeitig Zielscheibe von SA-Übergriffen waren! – zur Teilnahme an diesen Jubelfeiern aufzurufen. Durch angepasstes Verhalten versuchte man, die eigene Organisationen zu retten. So kam es am 1. Mai ’33 in jeder Stadt zu offiziellen Mai-Aufmärschen. Die Teilnahme wurde oftmals von den Betrieben oder Berufsverbänden organisiert, so dass viele Arbeiter und Angestellte glaubten, sich dieser Verpflichtung nicht entziehen zu können“, so Schenk zur „blauäugigen Hoffnung“ der Arbeitnehmerorganisationen, die in dieser Entwicklung ein positives Zeichen sehen wollten und sich einredeten, „so schlimm können die Nazis ja nun nicht sein“. Dass es dann doch schlimm wurde, so Hans-Dieter Schenk weiter, hätten am nächsten Tag, am 2. Mai 1933, viele Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter hautnah und brutalst am eigenen Leib erfahren. „Am folgenden Tag wurden reichsweit die Gewerkschaftshäuser von Polizei und SA besetzt und das Vermögen eingezogen. Gewalttätig gingen die Nazis vor, Gewerkschafter wurden zu Tode geprügelt, in KZs verschleppt. Nach dem 2. Mai waren der Arbeiterbewegung ihre zwei wichtigsten Waffen genommen, eine durchsetzungsfähige Organisation und der Streik als Druckmittel (Streiks sind zwar nicht offiziell verboten worden, aber der Aufruf zu einem solchen wurden streng bestraft.). Noch im Mai 1933 wurde die „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) als zentrale Nachfolgeorganisation der Gewerkschaften präsentiert. Gründlich und zielstrebig wurde die Arbeiterbewegung vom NS- Regime zerschlagen, denn in einem NS- Staat war kein Platz für freie, unabhängige und der Demokratie verpflichtete Gewerkschaften. Damit begann auch der lange Kampf für die Arbeiterbewegung im Untergrund.

Die Rechten als Trittbrettfahrer der sozialen Frage
„Heute wie damals geben sich die Rechtsextremisten sehr volksnah. Das Wiedererstarken der Rechten ist eine Herausforderung an unsere Demokratie. Dagegen muss man argumentativ vorgehen, nicht wegschauen, nichts beschönigen und nichts vergessen“ – so Hans-Dieter Schenk weiter. „Die Rechten geben sich amerikafeindlich und positionieren sich als Globalisierungsgegner, sie schwafeln von Volksdemokratie, von Gerechtigkeit und manchmal mag es sogar so erscheinen, als würden sie die Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen vertreten. Ein Blick in die Programme der rechten Parteien offenbart allerdings etwas anderes: Beispielsweise den Ausschluss von Ausländern und Minderheiten, eine Arbeitsplatzvergabe nach rassistischen Kriterien an Deutsche und Sozialleistungen nur für die Volksgemeinschaft. Selbstorganisierte Gewerkschaften haben in ihrem Programm ebenfalls keinen Platz.“


Vertreter des SPD-AK Labertal mit Regionssekretär der DGB-Region Landshut, Hans-Dieter Schenk (Mitte)

„Vor dem Hintergrund der Wahlergebnisse – nicht nur in den ostdeutschen Ländern - zeigt die Exposition der Hans-Böckler-Stiftung und des DGB, die erstmals 2008 in Berlin gezeigt wurde, auch die Konsequenzen dieser schmerzlichen Erfahrungen der Arbeiterbewegung auf: für Demokratie, Freiheit und Mitbestimmung der Arbeitnehmer und gegen jede Form rechtsextremer Tendenzen einzustehen - auch an der Wahlurne. Die Ausstellung möchte nicht nur die Erinnerungen wach halten. Sie will auch eindringlich darauf hin weisen, wohin es führt, wenn Diskriminierung, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit an der Tagesordnung und vom politischen System gewollt sind. Zivilcourage lautet das Gebot der Stunde, denn die Feinde der Demokratie haben in einem Parlament nichts zu suchen“, so Gewerkschafter Schenk. Gemeinsam mit Schulen, Parteien und Kirchen werde man für eine soziale Politik, die allen Bevölkerungsschichten Chancengleichheit, Wohlstand und Teilhabe bietet, eintreten.

Die Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit dem DGB bietet mit der Ausstellung „...gerade Dich, Arbeiter wollen wir.“ – Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften im Mai 1933 allen Interessierten die Möglichkeit, sich mit dieser Geschichte zu befassen. Es wird nun vor allem den Schulen die Möglichkeit geboten, dass sie ihren Schülern diesen anschaulich aufbereiteten Stoff zeigen. Besuche der Ausstellung müssen mit dem Sekretariat der Grundschule (08772/96485-37) abgestimmt werden.

Im Labertal war von 2008 bis 2011 jedes Jahr eine Ausstellung zum Thema "Rechtsradikalismus" zu sehen, um die Geschichte in der Gegenwart lebendig zu halten. 2009 war die Ausstellung "Rechtsradikalismus in Bayern" an den Schulen zu sehen, 2010 wurde mit den evangelischen Kirchen die "Bonhoeffer- Ausstellung" präsentiert und nun 2011 präsentiert der SPD-AK Labertal die DGB- Ausstellung „...gerade Dich, Arbeiter wollen wir.“

Die nächsten Ausstellungstermine sind:
11. bis 15. Mai: Johannes-Nepomuk-Gymnasium Rohr
16. bis 27. Mai: Katholisches Pfarrheim Geiselhöring

 

Programm für die Gemeinde Schierling

 2014 - 2020 und darüberhinaus

Aus dem Sitzungssaal

10.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Bildung eines Arbeitskreises für das "Schierlinger Echo"

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02.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Organisation und Durchführung erweiterter Bürgerbeteiligung

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19.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zum Bau einer öffentlichen Toilettenanlage am Park&Ride-Platz am Bahnhof Eggmühl

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18.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Übernahme des Leitfadens zur Durchführung von Bürger-informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligungsverfahren

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10.04.2018:

SPD-Haushaltsrede 2018

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19.06.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung einer Satzung für Ehrungen durch die Gemeinde

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04.04.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Auflösung des Kommunalunternehmens

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04.04.2017:

SPD-Haushaltsrede 2017

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14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung eines Soforthilfefonds

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14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Nutzung des „Kommunalen Förderprogramms für mehr bezahlbaren Wohnraum"

"Kommunales Förderprogramm für mehr bezahlbaren Wohnraum" der Bayerischen Staatsregierung

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13.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Verkehrsberuhigung

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26.04.2016:

SPD-Haushaltsrede 2016

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10.03.2016:

Zum Thema "Subsidiarität"...

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23.02.2016:

Beschlussvorlage "Anträge der SPD" öffentliche MGR-Sitzung am 23.02.2016

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12.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Förderung des Tourismus

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10.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einführung eines Ermäßigungspasses für Bedürftige

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09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einhaltung von Bebauungsplänen

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09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur einheitlichen Kostenerstattung

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24.10.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Klärung der formalen Grundlagen zum Betreiben der Bücherei

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24.09.2015:

Anfrage der SPD-Fraktion bezüglich der Büchereifinanzierung

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24.09.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung einer öffentlichen Toilette

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11.06.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung eines Gutachtens über LTE-Standorte

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09.05.2015:

 

Antrag der SPD-Fraktion zur Unterstützung des Gemeinsamen Positionspapiers

 

Gemeinsames Positionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen

 

Factsheet

Dürfen Kommunen sich zu Freihandelsabkommen äußern?

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28.04.2015:

SPD-Haushaltsrede 2015

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07.04.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Familienfreundlichkeit

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27.01.2015:

Nebengebäude
Altes Schulhaus

20.09.2019:

Antrag für nachhaltige Auftragsvergabe

Kommentare zum Gesche-hen vor Ort und in der Welt

13.12.2016:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

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15.12.2015:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

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16.12.2014:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

"Mei Draam"

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27.11.2014:

Bürgerversammlung Buchhausen

Kommunalpolitik aktuell: "Nachnutzung MUNA"

Projektentwurf
Rhododendronpark
Blühende Bunkerwelten"
www.hobbie-rhodo.de
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Projektentwurf
Bürgerpark eG
Mensch und Natur"
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Projektentwurf
SILVA PARADISUS
Waldparadies"

Kommunalpolitik aktuell: "Pilgerweg VIA NOVA"

VIA NOVA

Europäischer Pilger- und Friedensweg

Spirituelle Wegweisung für die Zukunft und eine große Chance für den naturnahen Nah- und Ferntourismus im Großen und Kleinen Labertal, z.B.

VIA NOVA

Weichenstellung für sanften Tourismus im Labertal

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VIA NOVA

europäischer Friedensweg mit Schlachtfeldrundweg um Eggmühl anno 1809

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VIA NOVA

Radl-Tour auf Niedermünsterrundweg

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VIA NOVA

Zeitreise document Niedermünster


Die Marktgemeinde Schierling ist nach einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vom 29. März 2011 auf Antrag der SPD-Fraktion offizielle VIA NOVA-Gemeinde


www.pilgerweg-vianova.eu

Energiewende im Labertal

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Wir helfen ihnen gerne!

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Aktionsreihe AK Labertal "Zivilcourage zeigen"

Vortragsreihe im Rahmen der Historischen Themennachmittage:

"Der kleine Widerstand im Labertal"

27.03.2011: Langquaid

29.05.2011: Geiselhöring

16.10.2011: Rottenburg

22.04.2012: Straubing

28.10.2012: Schierling

 

SPD-Mandatsträger


Ismail Ertug, MdEP
Ihr Europaabgeordneter für die Oberpfalz u. Niederbayern
 
www.ertug.eu
 
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Marianne Schieder, MdB
Ihre Bundestagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.marianne-schieder.de
 
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Margit Wild, MdL
Ihre Landtagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.margitwild.de

Gastmitgliedschaft

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125 Jahre BayernSPD:

Wasser ist ein Menschenrecht!

100 gute Gründe gegen Atomkraft:

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Atomausstieg selber machen!

Endstation RECHTS. Bayern

Zitate:


"Die CSU steht vor einem Scherbenhaufen, weil sie versucht hat, mit bewusster Irreführung das Volk hinters Licht zu führen."

 

Christian Ude, SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von München, zur Pkw-Maut in seiner Rede beim Gillamoos 2013 im niederbayerischen Abensberg.


Buch-Tipp der SPD Schierling:

Von Sozialdemokraten gelesen - von Sozialdemokraten empfohlen:


"Macht und Missbrauch" Franz Josef Strauß und seine Nachfolger

Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten

von Wilhelm Schlötterer, erschienen im Fackelträger-Verlag

Foto:

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

 

"Dr. Wilhelm Schlötterer, ein ehemals leitender Steuerbeamter in Bayern, beschreibt in dem Buch seinen couragierten Kampf für Recht und Gesetz und gegen ein menschenverachtendes System, dass die CSU in Bayern über viele Jahre hinweg skrupellos ausbaute. Beginnend von Franz Josef Strauß, der in seiner Besessenheit nach Macht und Gier sich selbst zum Gesetz erhob, über seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber bis in die heutigen Tage hinein entlarvt Schlötterer schonungslos die hässliche Fratze der CSU und setzt einen eindrucksvollen Schlussstrich unter der Legendenbildung um diese angeblich christlich-sozialen Partei.

Der Autor schildert das weit verbreitete Mitläufertum innerhalb der CSU, das die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die schamlose Selbstbedienung mithilfe des Staatsapparates erst möglich machte.

Für seine standhafte Haltung und seine gelebte Zivilcourage gebührt Wilhelm Schlötterer höchste Anerkennung. Für uns soll dieses Buch Mahnung und Auftrag zugleich sein, diesem Missbrauch der Macht mit allen Mitteln der Demokratie konsequent entgegen zu treten."

 

Armin Buchner

SPD-Ortsverein Schierling