EINLADUNG
zur Vortragsreihe Historische Themennachmittage:
„Der Kleine Widerstand im Labertal“
Referent: Albert Eichmeier
am 29. Mai 2011 um 17 Uhr
in Geiselhöring,
Gasthaus Wild
Der SPD-Arbeitskreis Labertal würdigt mit der Vortragsreihe „Der Kleine Widerstand im Labertal“ mutige Bürger aus der Region, die sich während der NS-Zeit gegen den Nationalsozialismus gestellt haben. Sie wurden denunziert, angeklagt und viele von ihnen wurden verurteilt – manche sogar zum Tode. Referent Albert Eichmeier aus Oberroning stellt am 29. Mai im Gasthaus Wild mehrerer dieser mutigen Geiselhöringer vor.
Mehr als 12.000 Verfahren gab es allein in Südbayern gegen mutige Bürgerinnen und Bürger, die während der NS-Zeit wegen kritischer Äußerungen gegen den Nationalsozialismus oder das Abhören von Fremdsendern beschuldigt wurden. Sie alle erreichten nie die Berühmtheit von Dietrich Bonhoeffer, Claus von Stauffenberg oder Sophie Scholl, die wir alle kennen. „Die einfachen Bauern und Arbeiter, die Dorfpfarrer und die mutigen Bürger aus der eigenen Gemeinde, aus der eigenen Region, die versucht haben, dem Wahnsinn und dem Bösen zu widerstehen, kennt eigentlich niemand“, so AK Sprecher Rainer Pasta.
Die LabertalSPD hat das Jahr 2011 unter das Motto „Zivilcourage“ gestellt und mit der Vortragsreihe „Der Kleine Widerstand im Labertal“ würdigt der AK in Geiselhöring u.a.:
Edmund Lermer, Maschinenschlosser
Ludwig Vilsmeier, Bauer
Hanns Malterer, Kinovorführer
Wolfgang Grassl, Benefiziat
Gerne können Angehörige, die über bisher unbekannte Fälle Näheres wissen, diese Liste ergänzen.
Viele Geiselhöringer besuchen diese Woche die DGB-Ausstellung „..gerade dich, Arbeiter, wollen wir“ im katholischen Pfarrheim. Viele werden betroffen vor dem Titelbild der Ausstellung stehen und den Mut des Arbeiters August Landmesser bewundern, der 1936 in Hamburg beim Stapellauf des Segelschulschiffs „Horst Wessel“ in Anwesenheit des „Führers den Hitlergruß verweigert. „Inmitten einer Menge zu stehen, die zu Tausenden »Sieg Heil« brüllt, und zu denken oder zu sagen, ihr seid alle verrückt, ist offenbar nur sehr starken Ausnahme-Persönlichkeiten möglich. Etlichen zehntausend Personen, Christen wie Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschaftlern, Liberalen und Nationalkonservativen war das möglich. So sehr sie sich auch voneinander unterschieden, so verschieden ihre Herkunft war, so sehr einte sie die Überzeugung, dass so etwas wie ein göttliches oder moralisches Gesetz existiert, das unbedingt gelten muss, koste es auch das eigene Leben“, so der Autor Christian Nürnberger in seinem Buch „Mutige Menschen“. Nürnberger konnte als Festredner für den „Roten Herbst“ der Geiselhöringer SPD gewonnen werden. Die Veranstaltung am 2. Oktober in Geiselhöring markiert den Höhepunkt der Vortragsreihe.
„Es geht in dieser Vortragsreihe nicht um die Bösen, die KZ-Wächter und SS-Männer, die ‚Judensau’-Brüller und Hitler-Jubler. Diese Sorte Mensch ist leicht erklärbar und berechenbar. Interessant sind die Unberechenbaren. Von solchen interessanten, außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die einsam – oder in Gruppen- und unter Einsatz ihres Lebens gegen den übermächtigen Strom geschwommen sind, handelt unsere Themenreihe. Wir wollen zeigen, dass es auch in unserer Gemeinde solche Menschen gegeben hat“, so Johannes Faden, SPD-Ortsvorsitzender aus Geiselhöring.
weitere Termine: Rottenburg (Anfang September), Straubing (Termin noch nicht bekannt) und Mallersdorf (Ende Oktober).