Ausgerechnet dort, wo der Abstand der B 15neu zum südlichen Siedlungsbereich am geringsten ist, dort klafft ein knapp 100 Meter breites Loch in den Lärmschutzmaßnahmen für die B 15neu. Wegen der Klärteichanlage für die Entwässerung der neuen Bundesstraße auf der Ostseite der Trasse konnte der Lärmschutzdamm mangels Platzes nicht nach Norden verlängert werden. Den Bau einer Lärmschutzwand an dieser Stelle sparte sich offenbar die Autobahndirektion, so dass insbesondere die alte Siedlung an der Lessingstraße und Teile des Baugebietes 5 im Bereich der Ludwig-Thoma-Straße einem zunehmenden Verkehrslärm durch die steigende LKW-Frequenz auf der neuen Verkehrsachse ausgesetzt sind. Hartmut Gust hatte bei der Klausurtagung des SPD-Ortsvereins bereits auf das Problem aufmerksam gemacht.
Marktrat Armin Buchner, die SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer und der frühere Vorsitzende und Marktrat Martin Auer informierten sich umgehend an Ort und Stelle in der Lessingstraße und an der B 15neu an der Brücke des Allersdorfer Weges über die Situation. Wie Hartmut Gust eindrucksvoll schilderte, wirke die Lärmschutzlücke wie eine Art „Schalltrichter“, der den durch einen LKW verursachten Fahrtenlärm „zielgenau“ und verstärkt zur alten Siedlung schicke. „Strafverschärfend“ kommt für die Anwohner der unteren Lessingstraße noch hinzu, dass sich die Schallwellen oben am Berg an den Wänden der Mehrstockhäuser brechen und als Echo die Anlieger auch noch auf der Rückseite mit dem Verkehrslärm „beliefern.“
Die Autobahndirektion habe Anlieger, die wegen des Lärmproblems vorstellig geworden seien, an die Gemeinde und auf deren Zuständigkeit für den Lärmschutz verwiesen. Dies wiederum will Martin Auer nicht gelten lassen. Sowohl beim Raumordnungsverfahren für die damals geplante A 93 A Anfang der 70er Jahre und beim Planfeststellungsverfahren zur B 15neu ca. 20 Jahre später sei den Anliegern der alten Siedlung wegen der größten Nähe zur Trasse ausdrücklich ein ausreichender Lärmschutz versprochen worden. Und jetzt seien ausgerechnet diese die „Geprellten“. Auer: „Ein Loch ist im Lärmschutz und das muss geflickt werden.“
Marktrat Armin Buchner will der Sache nachgehen: „Hier muss wenigstens eine Lärmschutzwand her. Selbst wenn die Gemeinde in diesem Falle nicht für den Lärmschutz zuständig sein sollte, muss sie aus ihrer passiven Zuschauerrolle raus und im Interesse der betroffenen Anlieger auf die versprochenen technischen Lärmschutzmaßnahmen pochen.“