Samstag, 14. Mai 2011
Unter dem Motto "Rathäuser erobern" hat die BayernSPD heute ihre Kommunaloffensive gestartet und Kurs auf die bayerischen Rathäuser genommen. "Vor drei Jahren hat die SPD eine ganze Reihe neuer Bürgermeister ins Amt gebracht" erinnerte der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold. "Bei der nächsten Kommunalwahl in drei Jahren sollen es noch mehr werden." Dreh- und Angelpunkt hierfür seien attraktive SPD-Listen. Dafür wolle die SPD auch Nicht-Mitglieder gewinnen. "Wir müssen uns bereits jetzt auf die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten machen und dabei über unseren eigenen Tellerrand hinausschauen", so Pronold. Es werde Zeit, dass sich die SPD von der Vorstellung verabschiede, dass es für einen guten SPD-Kommunalpolitiker ein Parteibuch brauche.
"Es gibt genug Menschen, die bei sich zu Hause mit etwas nicht zufrieden sind und die etwas verändern wollen", betont Pronold. "Wenn sich etwa jemand darüber ärgert, dass der eigene Ort nach der Einführung der Mittelschule keine weiterführende Schule mehr hat, ist derjenige bei uns genau richtig" so Pronold weiter. Das SPD-Konzept für eine wohnortnahe Schulversorgung könne man schließlich auch ohne SPD-Mitgliedsstatus gut und richtig finden.
Bei allen Veranstaltungen berichten zudem junge SPD-Bürgermeister aus allen Teilen Bayerns von ihren Erfahrungen als Bürgermeister. Bei der Startveranstaltung in Schwandorf in der Oberpfalz war beispielsweise Bayerns jüngster Bürgermeister, Michael Adam aus Bodenmais zu Gast: „Wir haben in Bodenmais einen langjährigen und eingesessenen CSU-Bürgermeister in Rente geschickt. Und was in Bodenmais geht, das geht auch anderswo", sagte er zum Abschluss der Veranstaltung. Sein Erfolg habe gezeigt, dass es nicht wahlentscheidend sei, über eine langjährige kommunalpolitische Erfahrung zu verfügen. "Man muss eine klare Perspektive für den Ort haben", unterstrich Adam. "Das hat mit dem Alter nichts zu tun." Bürgermeister könne jeder werden, der das Leben der Einwohner verbessern wolle.
Die Kommunaltagung in Schwandorf war die erste von insgesamt sieben Veranstaltungen der BayernSPD. Bis Mitte Juli soll es in jedem Regierungsbezirk eine ähnliche Veranstaltung gegeben haben. Ziel ist es, zu hören, was die Mitglieder vor Ort an Unterstützung brauchen. Der Landesverband stellt zudem vor, was mit Blick auf die Kommunalwahlen vorbereitet wird. Die Treffen richten sich an die gesamte kommunalpolitische Basis der Partei: Fraktionsvorsitzende, Bürgermeister, Landräte ebenso wie die Vorsitzenden der Ortsvereine, Kreisverbände und Unterbezirke.