Mittwoch, 16. März 2011
Die SPD-Landtagsfraktion fordert die bayerische Staatregierung in einem
Dringlichkeitsantrag
auf, den Uralt-Meiler Isar I dauerhaft abzuschalten. Dazu Ludwig Wörner, der energie- und umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion: „CSU und FDP müssen jetzt zeigen, was ihnen wichtiger ist: Die Sicherheit der bayerischen Bevölkerung oder das Gewinnstreben der Atomkonzerne“.
Bei Isar I ist ein Siedewasserreaktor der Baulinie 69 im Einsatz. Experten warnen seit langem vor Rissen im Bereich der Schweißnähte des Reaktorkessels. Konstruktionsbedingt sind diese Stellen jedoch gar nicht vollständig überprüfbar. Weitere grundlegende konstruktionstechnische Mängel des Kernkraftwerks Isar I sind die dünne Wandstärke des Reaktorgebäudes, die dünnwandige Bodenwanne und das geringe freie Volumen des Sicherheitsbehälters sowie die Bauform (Kastenform statt Kuppelform). Ludwig Wörner: „Die alten Siedewasserreaktoren wie Isar I sind zudem noch nicht einmal gegen den Aufprall eines Passagierflugzeugs vom Typ A320 geschützt. Dabei liegt Isar I in der Einflugschneise des Münchner Flughafens.“
Für die SPD-Landtagsfraktion kann es daher nur eine mögliche Schlussfolgerung geben: „Aufgrund der schwerwiegenden baubedingten Mängel des alten Siedewasserreaktors halten wir eine dauerhafte Abschaltung von Isar I zum Schutz der Bevölkerung für zwingend geboten“, so Energiepolitiker Wörner.