Internationaler Frauentag der SPD Schierling und Langquaid
Mit einem „Prösterchen“ auf den Internationalen Frauentag und die Frauen in der Region startete der Filmabend der SPD-Ortsvereine Schierling und Langquaid, angeführt von deren Vorsitzenden Madlen Melzer und Kirsten Reiter, sowie der geballten Frauen-Power der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Langquaid mit Anita Singer an der Spitze im Schierlinger Sportheim.
Im Mittelpunkt stand der englische Film „We want Sex“, der vom ersten Arbeiterinnen-Streik im London der späten 60er Jahre erzählte und von Marktrat Armin Buchner vorgeführt wurde.
Der Regisseur Nigel Cole schilderte in seinem Film den politischen Mut der Näherinnen eines Ford-Autowerkes einer kleinen Vorortstadt von London in ihrem Kampf für die gleiche Entlohnung wie ihre 50.000 männlichen Kollegen. Erfolgreich zu Ende geführt hat schließlich Ende der „wilden 60er Jahre“ die „feurige Rote“ Barbara Cole als sozialdemokratische Arbeitsministerin in zwei Kabinetten des Labour-Premierministers Harold Wilson und spätere Europaabgeordnete von 1979 bis 1989 mit dem Tarifabschluss, der ihnen für gleiche Arbeit auch eine gleiche Entlohnung sicherte. Der „Equal Pay Act“ von 1970 ist ein eichtiger Meilenstein der Internationalen Frauenbewegung und führte zum „Equal Pay Day“. Der provokante deutsche Filmtitel „We want Sex“ führt eigentlich alle in die Irre, die einen Film für Voyeure erwartet hätten. Denn er ist nur die reißerische Abkürzung der Parole der streikenden Fordarbeiterinnen, „We want sex equality“ (Wir wollen Geschlechtergerechtigkeit).
Eingerahmt von den stellvertretenden Ortsvorsitzenden Armin Buchner (li.) und Udo Berke (re.) stießen die "Chefinnen" der SPD-Ortsvereine Schierling, Madlen Melzer (2.v.l.) und Langquaid, Kirsten Reiter (3.v.l.) zusammen mit den Frauen der AsF Langquaid und deren Vorsitzende Anita Singer (5.v.r.) auf eine gelungene Frauentagsveranstaltung im TV-Vereinsheim Schierling an.
Genau um diese „Geschlechtergerechtigkeit“ ging es der SPD-Vorsitzenden Madlen Melzer bei ihrer Begrüßung und Einführung zum Filmabend. Der Grundgesetz-Artikel, „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, stehe bisher mehr auf dem Papier als dass er in der Realität angekommen sei. Madlen Melzer unterstützte deshalb die Forderungen der SPD-Bundestagsfraktion und der Landtagsfraktion nach gesetzlichen Regelungen für die tatsächliche Lohngleichheit und Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, für einen gesetzlichen Mindestlohn und für reguläre Beschäftigungsverhältnisse an Stelle von Mini-Jobs und „kleiner“ Teilzeit.
Ganz weg oder zumindest drastisch reduziert werden müssten auch die Leiharbeit und die befristeten Arbeitsverhältnisse. Niedriglöhne, Mini-Jobs, fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Hürden für Aufstiegsmöglichkeiten in die Männer-Domänen der Vorstandsetagen und Leitungsebenen drohten den Frauenanteil bei den Niedrigrenten zukünftig noch zu erhöhen und das Armutsrisiko für Frauen im Alter zu verschärfen. Dass die neue Versichertenrente für Frauen in den Landkreisen Kelheim und Regensburg im Jahr 2009 im Durchschnitt bei weniger als 460 € und damit deutlich unter dem bayerischen Niveau lag, zeigt nach Meinung von Melzer die dramatische soziale Schieflage. Der Internationale Frauentag habe gerade wegen des Kampfes um soziale und berufliche Gerechtigkeit noch lange nicht seine Berechtigung verloren, betonte sie.