Der am 9. Mai geplante Vortrag von Dr. Alfred Reichenberger über die Himmelsscheibe von Nebra, die Europawahl, der Gemeindehaushalt und das Ortsvereinsjubiläum im Herbst bestimmten die umfangreiche Tagesordnung der letzten Mitgliederversammlung der Schierlinger SPD im Gasthaus Aumeier.
Der SPD-Arbeitskreis Labertal und der SPD-Ortsverein zeigen mit Dr. Alfred Reichenberger am Beispiel des Jahrhundertfundes von Nebra, wie sehr schon vor 2.600 Jahren der europäische Kontinent durch Handelswege vernetzt war. Warum wir vor allem ein soziales Europa brauchen, darüber informieren am 19. Mai in Neufahrn in der zentralen Europa-Veranstaltung des Arbeitskreises Labertal der Oberpfälzer Europaabgeordnete Ismail Ertug und die niederbayerische Europakandidatin Marion C. Winter. Am 22. Mai stellt sich der langjährige stellvertretende Vorsitzende des Europaparlaments, Dr. Gerhard Schmid in Schierling den Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger. Vorher am 17. Mai gibt es noch einen Informationsstand zur Europawahl. Mit kurzen Informationen zu europäischen Themen und Links zu den Web-Seiten von Martin Schulz und zur Europakampa in Berlin können sich auf der Homepage des SPD-Ortsvereins (www.spd-schierling.de) über die Europawahl informieren.
Der Herbst dieses Jahres wiederum steht ganz im Zeichen des Jubiläums des SPD-Ortsvereins. Bis vor wenigen Jahren ging man davon aus, dass der Ortsverein vor 50 Jahren im Herbst 1964 gegründet wurde. Dann zeigten Eintragungen der Kasse des SPD-Bezirks Niederbayern/Oberpfalz, dass ein SPD-Ortsverein Schierling schon bald nach Kriegsende bis Anfang der 50er Jahre existierte. Die neuesten Hinweise geben Anlass zur Vermutung, dass in Schierling schon im Jahr 1928 ein SPD-Ortsverein gegründet wurde. Martin Auer begibt sich dazu auf die Spurensuche. Er wird auch in Anlehnung an die vom SPD-Ehrenvorsitzenden und Schierlinger Ehrenbürger Johann Straßer selig vor 25 Jahren verfasste Ortsvereinschronik die Schierlinger SPD-Geschichte in einer Jubiläumsbroschüre vorstellen. Für den 9. November ist ein Festakt geplant. Zur Vorbereitung des Festprogramms wurde ein Festausschuss unter Leitung der SPD-Ortsvorsitzenden und Markträtin Madlen Melzer gebildet.
Lebhaft ging es bei der Diskussion über den Gemeindehaushalt 2014, den der scheidende Marktrat Armin Buchner vorstellte, und zum Kommunalunternehmen zu. Die Aussagekraft der Haushaltszahlen, insbesondere über die Investitionen und die Schulden, sei sehr begrenzt, da der Großteil der Investitionen über das Kommunalunternehmen erfolge unnd damit dem kritischen Blick der Bürger entzogen sei. Der im Haushalt ausgewiesene Schuldenstand von knapp 5 Millionen Euro sei in Wirklichkeit nur ein knappes Drittel des tatsächlichen Schuldenberges. Von einem Haushalt der Wahrheit und Klarheit ist der Markt nach Meinung der SPD meilenweit entfernt. Dass die Gemeinde offenbar bis zur Halskrause im Schuldensumpf stecke, mache auch der verzweifelte Versuch deutlich, durch den Verkauf der sieben Sozialwohnungen am Storchennest einen Teil der Baukosten des neuen Feuerwehrhauses zu finanzieren. Dass ein Verkaufserlös von nur 650.000 € eingeplant werde, wo die Herstellung des Mehrfamilienwohnhauses vor 20 Jahren rund 1,6 Millionen gekostet hatte, mache die Storchennest-Immobilie zu einem „Schnäppchen-Geschäft“. Die SPD-Ortsvorsitzende und designierte Markträtin Madlen Melzer empörte sich vor allem darüber, dass die betroffenen Familien offenbar die Zeche für die Finanzklemme des Marktes mit bezahlen sollen. Schließlich sei die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum auch in Schierling größer als das Angebot. Der geplante „Ramsch-Verkauf“ dieser Wohnungen sei das Gegenteil von dem bewussten sozialen Wirtschaftshandeln der Gemeinde, das vor 20 Jahren der damalige Bürgermeister Gascher so groß gefeiert habe. Martin Auer möchte geklärt haben, ob der Vorstand des Kommunalunternehmens zu ihrem Beamten-Gehalt zusätzlich noch eine Aufwandsentschädigung erhalte, die es bei einer Abwicklung über den Gemeindehaushalt selbstverständlich nicht geben würde.