Einen schöneren ersten Herbstsonntag hätte sich die Schierlinger SPD für ihre Herbstwanderung nicht wünschen können. Gemeinsam mit Langquaider Parteifreunden, unter ihnen Bürgermeister a.D. Josef Bergmann, ging es auf Schusters Rappen in knapp zwei Stunden rund um die MUNA.
Martin Auer hatte die Route zusammengestellt und gab unterwegs einige Informationen zur Kulturgeschichte des „Oberen Eichet“, heute besser als MUNA-Wald bekannt.
Am „Roten Berg“ gab es dann auch bei den Hügelgräbern am Weg nach St. Johann den ersten Halt. Martin Auer berichtete über die Vor- und Frühgeschichte der Region um Schierling, die unter anderem durch die Hügelgräber aus der Bronzezeit und frühen Eisenzeit des 2. und 1. Jahrtausends vor Christi Geburt dokumentiert werde.
Auch die mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte des „Oberen Eichet“ unter dem Krummstab des Reichsfrauenklosters Niedermünster seit 973 bzw. 1002 kam zur Sprache. Das damalige Waldgebiet war überwiegend ein Mischwald mit Buchen- und Eichen („Eichet“), in den die Bauern der ganzen Umgebung zum Beispiel ihre Schweine zur Mast trieben. Unter Hinweis auf die umfangreiche Darstellung in der Schierlinger Chronik von Studiendirektor Hans Straßer erzählte Martin Auer über die zahlreichen Streitigkeiten und gerichtsmassig gewordenen Händel der Schierlinger Bauern mit ihren Standesgenossen der umliegenden zu Niedermünster gehörenden Bauern, aber auch mit dem Reichskloster und seinen streitbaren Äbtissinnen.
Nach der Durchquerung des sonnendurchfluteten Hochwaldes bei St. Johann führte der Weg dann auf der Kreisstraße von Tiefenbach nach Niederleierndorf bis Eichbühl. Einen kurzen Stopp gab es am Bildstock, der an die Übertragung des Gnadenbildes in die neu erbaute Wallfahrtskirche vor fast 250 Jahren erinnert, nachdem es nach der Wallfahrtslegende dort bereits über 200 Jahre lang in einem hohlen Baumstamm verehrt worden sein soll.
Den zweiten Halt gab es an der Zufahrt zum MUNA-Haupttor in Eichbühl.
Zurück ging es auf dem Leierndorfer Weg entlang der Oberen Au. Nach knapp zwei Stunden auf Schusters Rappen rund um die MUNA wartete bereits Erwin Huber mit den ersten Grillspezialitäten auf die hungrigen Teilnehmer. Madlen Melzer und Maria Auer hatten die Salate beigesteuert und Armin Buchner für die Getränke gesorgt. Die anschliessende 150 Minuten im Huber-Waldgarten vergingen bei Gesprächen zur Kommunalpolitik wie im Fluge.
Allen war bewusst, welcher Verlust bei einer gewerbsmäßigen MUNA-Nachnutzung oder gar bei einer Nutzung als Verwertungszentrum für Bioabfälle diesem wunderschönen Naherholungsgebiet drohen würde.