Einen grundsätzlich anderen, nämlich kooperativen und offenen Umgang mit dem Gemeinderat und der Bürgerschaft will Bürgermeisterkandidatin Madlen Melzer in die Gemeindepolitik einbringen. Der vorurteilsfreie Dialog mit Jedermann und Jederfrau soll eines ihrer Markenzeichen sein, versprach sie bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt bei der SPD-Wahlversammlung im Feuerwehrhaus. Denn man dürfe Wege nicht an den Bürgernvorbei, sondern dort bauen, wo die Bürger auch tatsächlich gingen, beschrieb sie ihren Politikstil. Die Chancengleichheit zum Beispiel für ein selbstbestimmtes Leben beginne für Jung und Alt sowie für die Ortschaften schon bei der Frage der Mobilität. Hier seien die meisten Dörfer vielfach vom öffentlichen Personennahverkehr abgeschnitten. Hier sollte man, so Madlen Melzer, gemeinsam mit den Bürgern vor Ort beraten und nach Lösungen suchen. Besonders erwähnte sie ein „Sammeltaxi’-System als Möglichkeit.
Studiendirektor Josef Röhrl möchte mit seiner Kandidatur auf der SPD-Liste als Nichtmitglied die Opposition im Gemeinderat stärken, betonte er bei seinem „Heimspiel“. Er sieht sich zudem als Sprecher der Ortsteile und tritt für eine ungeschminkte und ungeschönte Informationspolitik gegenüber den Bürgern ein. Deutlich machte er seinem „Grant“ über die bisherige jahrelange Verweigerung eines verkehrssicheren und begehbaren Bürgersteiges zur Bundesstraße durch die Rathausspitze Luft. „Ich will für unsere Kinder einen sauberen Bürgersteig und keinen Drecksteig,“ betonte Josef Röhrl. Für einen Klimaschutzbeauftragten, den niemand brauche, gebe die Gemeinde jährlich über 100.000 Euro aus, „aber bei unseren Kindern reuen sie einmalige Ausgaben von 1.000 Euro,“ zeigte er seinen Unmut und seine Enttäuschung.
Dr. Ursula Grandel, ebenfalls Nicht-Mitglied, möchte im Gemeinderat erreichen, dass mit der bisherigen Geheimnistuerei der Rathausführung Schluss gemacht werde. Martin Auer verlangte als Sofortmaßnahme durch den neuen Gemeinderat einen „Kassensturz“. Niemand wisse nämlich derzeit genau, in welchem Ausmaß die Gemeinde über die bisher bekannten 15 Millionen Euro Schulden und Verpflichtungen hinaus noch tiefer in der Kreide und im Schlamassel stecke. Die Bürger müssten rasch wissen, was an Belastungen auf sie möglicherweise zukommen könnten.
Nicht-Mitglied Anita Rötzer möchte mit ihrer Kandidatur den Frauen ein Signal geben, mehr Selbstbewusstsein in der Öffentlichkeit zu zeigen. Auch in der Gemeinde müssten alle Menschen die gleichen Rechte haben und gleich behandelt werden. Dass es Unterschiede gebe, machte Maria Auer deutlich. So habe die Gemeinde für die Ablösung von Parkplätzen an der Brauerei deutlich über 200 Euro pro Quadratmeter gezahlt und knapp hundert Meter weiter an Anlieger 25 Euro pro qm für die Ablösung von Bürgersteigflächen. Sehr „grantig“ zeigte sich die SPD-Kandidatin über die Preis-Explosion beim Ökoticket, dessen Jahresabo sich von 366 auf 490 Euro verteuert habe, weil man Schierling in den 7-Zone-Tarif gesteckt habe, wo vorher 5-Preiszonen für die Fahrt nach Regensburg berappt werden mussten. Auch bei den Einzelfahrscheinen habe es dadurch eine drastische Preissteigerung gegeben. Hier habe die Gemeinde ihre Bürger im Stich gelassen, betonte sie.