SPD gegen Billig-Lösung bei DSL-Versorgung - Vorschlag Bürgerbus findet Zustimmung
Ein rascher DSL-Anschluss für einen schnellen und damit kostengünstigen Internet-Zugang hatte für die Teilnehmer am SPD-Stammtisch am Montagabend beim Buchner-Wirt größte Priorität. Einig waren sich alle, dass ein solcher DSL-Anschluss zur Grundversorgung der Bevölkerung gehöre und damit Vorrang habe.
Der Bürgermeister solle auch auf die Dörfer schauen, nicht nur auf den Schierlinger Ortskern, meinte ein „Stammtischler“. Für Marktrat Armin Buchner darf es keine unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Gemeindegebiet bei der Internet-Nutzung geben. Hier müssten alle die gleichen Chancen haben. Aus diesem Grunde fand er die Zustimmung für seine Skepsis gegenüber der vom Bürgermeister favorisierten Funkmasten-Lösung. Diese habe bei weitem nicht das Qualitätsprofil eines Glasfaserkabels, sei viel langsamer und sei wahrscheinlich angesichts des rasanten technologischen Wandels schon in wenigen Jahren überholt: „Halbe Sachen sind nur auf den ersten Blick die billigsten und werden dann die teuersten.“ Der SPD-Ortsvorsitzende wird zur Thematik eine Anfrage an die Rathausspitze richten.
Allersdorf. Große Zustimmung gab es bei „Armin’s Stammtisch“ auch für den SPD- Vorschlag, mit einem Bürgerbus die die Gemeindeteile besser an das Zentrum anzubinden. Armin Buchner verwies dabei auf das Beispiel der Nachbargemeinde Langquaid. Es gehe dabei darum, vor allem Kindern, Jugendlichen und besonders auch älteren Mitbürgern in den Dörfern die Möglichkeit zu geben, wenigstens ein bis zwei Mal in der Woche in Schierling Einrichtungen zu besuchen, Arzt-Termine wahrzunehmen oder in den Einkaufszentren shoppen zu können. Ein solches Mobilitätsangebot ermögliche eine größere Selbständigkeit und erspare es vor allem den älteren Frauen, ständig Angehörige um „Taxi-Dienste“ betteln zu müssen.
Für den SPD-Ortsvorsitzenden stellt sich die Frage nach einem Bürgerangebot auch für viele Schierlinger Wohngebiete. Durch die großen Einkaufsmärkte am nordwestlichen Ortsrand würden die Wege vor allem für Ältere und alle ohne PKW immer länger.
Drittes Schwerpunktthema war die Nachnutzung des Munitionsdepots. Marktrat Armin Buchner, dass es mit der vom Bürgermeister immer wieder betonten „Transparenz“ nicht weit her sei und die Bevölkerung im Unklaren gelassen werde. „Transparenz ist nicht vorhanden“, sagte er. Er wolle alle eingegangenen Angebote sehen und nicht nur die paar, die von den CSU-Bürgermeistern und den CSU-Fraktionen zusammen mit der BIMA handverlesen ausgesucht worden seien. Die SPD prüfe alle rechtlichen Möglichkeiten, um eine echte Bürgerbeteiligung für eine wünschenswerte Nachnutzung zu sichern. Unterstützung gab es für die Forderung der SPD, auf alle Fälle die vorhandenen Altlasten vorher zu beseitigen. Buchner: „Wir geben keine Ruhe.“
Dass bei vielen Projekten die aktuelle Finanzlage der Marktgemeinde ein großes Fragezeichen setzt, machte die Diskussion über die Sanierung des ältesten Schulhauses deutlich. Armin Buchner zeigte großes Verständnis für die Kritiker der Sanierungsentscheidung angesichts der auf die Gemeinde entfallenden Kosten, er machte aber auch deutlich, dass auch bei einer Ablehnung die Ausgaben für den Abriss oder eine andere Verwendung den Markt nicht wesentlich geringer belastet hätten und man dafür auf die Zuschüsse von fast 850.000 € aus mehreren Fördertöpfen verzichtet hätte.
Er betonte, dass auf sein Drängen hin der Architekt ausdrücklich hingewiesen habe, dass wegen der Zuschüsse die Nutzung des sanierten Schulhauses allen Vereinen offenstehe und nicht auf einen einzigen Verein begrenzt sei.
Der SPD-Vorsitzende schloss den kommunalpolitischen Stammtisch mit einem Hinweis auf die neue Homepage des SPD-Ortsvereins, auf die Unterschriftenaktion für den Ausstieg aus der Atomenergie und die nächsten Termine des SPD-Ortsvereins:
Am Montag, 22. März, um 20:00 Uhr in Buchhausen, Gasthaus Rohrmayer, sowie schon vorher am Sonntag, 14. März, um 15:00 Uhr in Allersdorf, Gasthaus Buchner, der nächste historische Nachmittag des AK Labertal, dieses Mal der Todesmarsch der KZ-Häftlinge von Flossenbürg nach Ergoldsbach.