
Bei der Kritik an den Ausgaben für die Bücherei geht es in keinster Weise um Kritik am Büchereiteam. Das habe ich auch Frau Blüml, Leiterin der Bücherei, bereits im Rahmen des Umzuges in die neuen Räumlichkeiten, im persönlichen Gespräch mitgeteilt. Die Arbeit und den Einsatz der Mitarbeiterinnen loben wir, mit voller Überzeugung!, bei jeder Gelegenheit, insbesondere, wenn der Jahresbericht im Gemeinderat vorgestellt wird und befürworten auch die Ausgaben für ihre Entlohnung.
Seit Herr Röhrl und ich im Gemeinderat sitzen, kritisieren wir aber die hohen Kosten, die sowohl für die Einrichtung (ca. 200.000€) ausgegeben wurden und für den laufenden Betrieb anfallen, ohne dass sich die Kirche, die ausdrücklich Mitbetreiber der Bücherei ist, beteiligt. Grundlage der Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Kirchenstiftung und der Gemeinde Schierling ist ein bis heute bestehender Kooperationsvertrag. Darin wurde 1975 geregelt, wer welche Kosten zu tragen hat. Bevor der Umzug in die sicherlich stattlichen und repräsentativen neuen Räume erfolgt ist, war die Bücherei, mit allen Aktivitäten, für die Gemeinde Schierling kostenlos in den Räumen der katholischen Kirche untergebracht. Lesungen haben gegebenenfalls in örtlichen Lokalen stattgefunden. Die Bezahlung neuer Medien wurde gemeinsam geschultert. Im Neubau der Gebrüder Ademaj mietet nun alleinig die Gemeinde für monatlich ca. 4500 €, plus Nebenkosten die Räume für 25 Jahre plus x und kommt auch für alle entstehenden Kosten alleine auf. Nach 10 Jahren wird die Miete, den dann marktüblichen Konditionen angepasst.
Nach unserer Meinung und wie von uns beantragt, hätte der Vertrag den neuerlichen Bedingungen angepasst werden und eine Neuregelung der Kosten erfolgen müssen. Das wurde abgelehnt. Auch stellt sich die Frage, ob überhaupt ein so teures neues Quartier nötig gewesen wäre. Das wurde aber bereits vor unserer Zeit beschlossen. Legen wir nun mal zusätzlich 1000,-€ monatliche Nebenkosten zugrunde, so kostet die Bücherei jährlich 66.000 €, ohne Medien, ohne Bezahlung der Mitarbeiterinnen. Ein stolzer Betrag, der, wie gesagt, auf Kosten anderer Aktivitäten geht, da die Einnahmequellen der Gemeinde begrenzt sind.
Zum Kritikpunkt, dass ich selbst nicht in der Bücherei gesehen werde, möchte ich sagen, dass ich sowohl gern, als auch viel lese und insgesamt kulturell interessiert bin. Meine Zeit ist aber aufgrund meines politischen, familiären und beruflichen Engagements ausgelastet. Büchereiübliche Ausleihfristen kann ich daher schwer einhalten. Deshalb kaufe ich meine Bücher oder leihe im Bekanntenkreis.
Madlen Melzer