Die Nachnutzung der MUNA und der VIA-NOVA-Pilgerweg sind die Hauptthemen der Mai-Aktivitäten des SPD-Ortsvereins.
In der Mitgliederversammlung beim Aumeier-Wirt gab es dazu eine rege Diskussion. Marktrat Armin Buchner hatte zu Beginn seine Freude darüber geäußert, dass der Marktrat dem SPD-Antrag, dem Verein „Europäischer Pilgerweg – VIA NOVA“ beizutreten, einstimmig zugestimmt habe. Jetzt gelte es, in Abstimmung mit den Nachbargemeinden eine attraktive wie mediative Pilgerwanderroute im Labertal zu finden.
Hartmut Gust sah in der Pilgerweg-Konzeption eine exzellente Möglichkeit, diesen mit einem Nachnutzungskonzept der Freizeit, Erholung und des sanften Tourismus für die MUNA einzubinden. Die Sympathie des SPD-Ortsvereins gelte einer Kombination aus Rhododendron- und Bürgerpark und man sei damit nicht allein, betonte Armin Buchner.
Mit den Langquaider Parteifreunden sei man dabei aber auch der Meinung, dass bei jedem Projekt vorher die Altlastenfrage geklärt sein müsse, die von offizieller Seite im Schierlinger Rathaus viel zu lange ignoriert oder verharmlost worden sei. Außerdem forderte Buchner von der Rathaus-Spitze, endlich ihre Vorstellungen einer künftigen MUNA-Nachnutzung auf den Tisch zu legen. Spätestens die Beratung über den SPD-Antrag, für das MUNA-Gelände die Bauleitplanung mit den Schwerpunkten Freizeit, Erholung, Tourismus und Kleingewerbe nach dem Baugesetzbuch einzuleiten, gebe dazu eine gute Gelegenheit. „Die Zeit des Mauerns ist vorbei“, so Buchner.
Große Zustimmung fand sein Vorschlag, am Samstag, 15. Mai, von 10:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr auf der Schiene zwischen Schierling und Langquaid einen Bockerl-Stammtisch durchzuführen. Gemeinde-, landkreis- und bezirksübergreifend soll der Bevölkerung die Gelegenheit gegeben werden, während dieser kostenlosen Bockerlfahrt über Zukunftsmodelle für die MUNA zu diskutieren.
Der Sprecher des Arbeitskreises Labertal, Rainer Pasta, berichtete über die Arbeit des aus 16 SPD-Ortsvereinen in fünf Landkreisen bestehenden Arbeitskreises und seine Planungen für das laufende Jahr. Nach den Bonhoeffer-Wochen im Vorjahr stünden auch heuer wieder mehrere Themennachmittage auf dem Programm, die sich mit dem kleinen Widerstand der einfachen Leute im Labertal gegen die Nazi-Diktatur befassten. In Zusammenarbeit mit der Hans-Böckler-Stiftung und dem Deutschen Gewerkschaftbund zeige man ferner in mehreren Orten eine Ausstellung über das Verbot und die Verfolgung der freien Gewerkschaften durch den Nationalsozialismus.
Einen großartigen Arbeitsschwerpunkt sah Rainer Pasta in der Weiterverfolgung des Europäischen Pilgerweg-Konzeptes „VIA NOVA“, das er mit dem Arbeitskreis vor zwei Jahren in der Region der Großen und Kleinen Laber mit einer großen Informationsveranstaltung in Haindling angestoßen hatte. Außerdem gelte es, bei der Aufklärung über den Machtmissbrauch der CSU nicht locker zulassen. Der Landesbank-Skandal bedeute zum Beispiel, dass das Geld der bayerischen Steuerzahler für Hunderte von Millionen Euro für Zinsen verpulvert würde und für die Straßensanierungen fehlten und dass das zusätzliche Geld für Lehrer stattdessen in Kärnten gelandet sei.
Die SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer gab ein Impulsreferat zum Thema „Echte Bürgerbeteiligung“. Voraussetzungen dafür seien die Kultur einer offenen Informationspolitik des Rathauses und auch eine Verantwortungskultur der Bürger, die sich in einer aktiven Beteiligung am Geschehen in der Gemeinde zeige. Die SPD will dazu in den nächsten Monaten mit mehreren Initiativen die Diskussion auf den Weg bringen. Mit Skepsis sah sie den plötzlichen Kurswechsel der schwarzgelben Regierungen in München und Berlin bei der Atompolitik. Nachdem die Regierung nämlich in der Falle des von den Atomkonzernen formulierten Gesetzes zur Laufzeitverlängerung sitze, könne man nur hoffen, dass das Verfassungsgericht der Klage der SPD-Bundestagsfraktion und der SPD-regierten Länder stattgebe und dieses Gesetz für verfassungswidrig erkläre. Nur so könnten die Riesen-Schadenersatzforderungen der Atom-Konzerne bei einem schnellen Ausstieg vermieden werden.