Zu einem Informations- und Gedankenaustausch traf sich vergangene Woche der SPD-Ortsverein Schierling mit den beiden Bürgerinitiativen „Zukunft-DSL“ und „Bürger für ein liebenswertes Schierling“ im Gasthaus Zum Aumeier.
SPD-Ortsvorsitzender und Marktrat Armin Buchner konnte die beiden Sprecher der Initiativen, Kathleen Herfurt und Hubert Werkmann sowie Josef Röhrl zu der gemeinsamen Versammlung mit der Schierlinger SPD begrüßen.
Eingangs nahm Marktrat Armin Buchner zu einem Pressebericht der Schierlinger CSU über eine Parteiveranstaltung in Allersdorf Stellung.
„Da wird doch tatsächlich vom Altbürgermeister behauptet, dass ich Parteiinteressen über das Wohl der Schulkinder in Schierling stelle“ reagierte Buchner verärgert. „Anstatt auf Parteiversammlungen solchen Blödsinn daher zu quatschen, sollte sich der stellvertretende Landrat lieber bei seinen Parteifreunden in München dafür einsetzen, mit einer „echten Schulreform“, und das heißt vor allem auch eine längere gemeinsame Schulzeit in der Grundschule, den Leistungsdruck vor allem in der 3. und 4. Klasse von den Kindern zu nehmen“, so Buchner weiter.
„Damit wäre den Kindern mehr geholfen als mit dem „Reform-Murks Mittelschule“, den sogar Mitglieder der Regierungspartei CSU, z.B. der frühere Parteichef Erwin Huber, öffentlich kritisiert haben.“
Die Vorstellungsrunde der eingeladenen Gäste eröffnete Kathleen Herfurt als Vertreterin der BI „Zukunft-DSL“ mit einer Rückblende über die bisherigen Aktivitäten der Interessengemeinschaft für einen glasfasergestützten DSL-Ausbau im Gemeindegebiet Schierling.
In vielen Gesprächen mit Bürgern in den Ortsteilen hat sie große Unterstützung für das anspruchsvolle Ziel „DSL-Ausbau mit Glasfaser“ bekommen. Herfurt berichtete auch von einem Gespräch mit der Schierlinger Rathausspitze und einem Vertreter der Deutschen Telekom, das mit dem Ziel einer konstruktiven Zusammenarbeit im Rathaus stattfand.
Als wichtigstes Gesprächsergebnis wertete sie das Vorhaben der Marktgemeinde Schierling für ein erneutes Auswahlverfahren. Dabei hoffe man auf alternative Ausbaumöglichkeiten zur bisher vom Bürgermeister und der Deutschen Telekom favorisierten UMTS-Funklösung, wie z.B. Richtfunk oder Überland-Glasfaser. Die Deutsche Telekom wäre auch bereit, einen Eigenanteil bei den Ausbaukosten zu übernehmen. Voraussetzung sei auch eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden Herrngiersdorf und Langquaid, um eine Versorgung des Ortsteils Wahlsdorf zu gewährleisten.
Bei der anschließenden Aussprache wurden vor allem auch die Vorteile einer Glasfaser-Lösung hinsichtlich der Datensicherheit (z.B. Online-Banking) und eventueller gesundheitlichen Risiken im Gegensatz zu einer UMTS-Funk-Lösung breit diskutiert.
Hubert Werkmann und Josef Röhrl stellten anschließend das Projekt der Bürgerpark Mensch und Natur eG zur MUNA-Nachnutzung ausführlich vor.
Als wesentlichen Meilenstein zur Umsetzung ihres Projekts einer naturbelassenen Nutzung des MUNA-Geländes unter Einbindung vieler örtlicher Vereine sahen sie die unterschriftsreiche Finanzierungszusage der Firma EGRU aus Geiselhöring. Mit einer Investitionszusage von bis zu 25 Millionen Euro will sich der Investor an dem „einheimischen“ Konzept der Bürgerpark Mensch und Natur eG beteiligen.
Marktrat Armin Buchner sah mit der vorgesehenen Einbindung der bestehenden Bahnlinie in das von Freizeit, Erholung und Tourismus geprägtem Nutzungskonzept ein wichtiges Kriterium für eine Nachnutzungsentscheidung und ein positives Signal für eine Aufwertung dieser Nebenbahnstrecke.
Die Verantwortlichen des Bürgerparks wollen nach Abschluss der Verhandlungen mit dem Investor die Schierlinger Bürger ausführlich informieren.
Ein kontrovers diskutiertes Thema war abschließend der von einem Investor erneut gestellte Antrag auf Errichtung einer Biogasanlage an der künftigen Ausfahrt Schierling-Süd der B15 neu. Die Vertreter der Bürgerinitiative berichteten von mittlerweile über 1000 gesammelten Unterschriften gegen die Errichtung einer industriellen Groß-Biogasanlage.
Marktrat Armin Buchner hatte durchaus Verständnis für die Bedenken vieler Bürger in Sachen Biogasanlage, war aber der Meinung, dass in einigen angesprochenen Themenbereichen durchaus noch Verhandlungspotenzial mit dem Ziel eines Kompromisses stecke. Er erneuerte auch den Vorschlag über einen alternativen Standort an der Schierlinger Gemeindegrenze bei Kraxenhöfen.
„Das ehrgeizige und notwendige Ziel einer Energiewende werden wir nur mit einem vernünftigen Energie-Mix erreiche und dazu zählt auch die Energieerzeugung mit Biomasse“, pflichtete die stellvertretende Vorsitzende Madlen Melzer ihrem Vorsitzenden bei.
Die Bürgerinitiative strebt derzeit mit jedem Mitglied des Marktgemeinderates ein persönliches Gespräch an, um ihre Positionen deutlich zu machen.
Am Ende der Veranstaltung widersprach Ortsvorsitzender Armin Buchner noch den kursierenden Gerüchten, dass der Landgasthof Aumeier schließen würde. „Ich habe mit den Wirtsleuten geredet, nichts von den Gerüchten ist wahr. Wir als SPD-Ortsverein sind froh, so engagierte und fleißige Herbergswirte zu haben“, stellte Buchner unmissverständlich klar.
Zum Abschluss wies er noch auf die politische Kundgebung mit dem bayerischen SPD-Chef Florian Pronold am 29. August auf dem Bartlmämarkt in Aufhausen sowie auf die Berlin-Fahrt der Schierlinger SPD zur großen Anti-Atom-Demonstration am 18. September hin.