Rede des SPD-Ortsvorsitzenden und Marktrates Armin Buchner zur Eröffnung der Bonhoeffer-Gedenkwoche

Veröffentlicht am 22.06.2010 in AntiFa/Migration

"Verehrter Herr Pfarrer Thomas Klenner,
lieber Florian,
sehr geehrter 2. Bürgermeister Werner Braun,
liebe Gäste,

auch ich möchte Sie im Namen des SPD-Ortsvereins Schierling zur Ausstellungseröffnung der Bonhoeffer-Gedenkwoche hier in der evangelischen Paulus-Kirche sehr herzlich begrüßen.

Im Rahmen des Gedenkens zu seinem 65-jährigen Todestag präsentiert der Arbeitskreis Labertal in Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchengemeinden des Großen und Kleinen Labertals die Ausstellung über den großen evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Ich freue mich sehr, dass diese heute in Schierling eröffnet werden kann und möchte mich zugleich bei Pfarrer Thomas Klenner und dem Kirchenvorstand für die tatkräftige Unterstützung und auch große Begeisterung für diese ansprechende Ausstellung bedanken.

Kaum ein anderer evangelischer Theologe des 20. Jahrhunderts hat so tief in Kirche und Gesellschaft hinein gewirkt wie Bonhoeffer. Er hat seine christliche Frömmigkeit mit politischem Engagement für Benachteiligte und Ausgegrenzte verbunden. Unerschütterlich in seinem Glauben an Gott ist er auch am 09. April 1945 in den Tod gegangen, auf grausame Weise ermordet von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Flossenbürg. Im Vorfeld der Ausstellungswochen besuchte der Arbeitskreis Labertal auch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, um mit einer Kranzniederlegung des großen Theologen der evangelischen Kirche zu gedenken. Es war für mich ein beklemmender Augenblick, die Hinrichtungsstätte im Arrestgebäude des ehem. Konzentrationslagers zu betreten. Ein Ort an dem unzählige Gefangene, politische Häftlinge und auch Widerstandskämpfer von den Nazis geschunden, misshandelt und umgebracht wurden. Die letzten Minuten von Dietrich Bonhoeffer vor seiner Hinrichtung schilderte später ein SS-Augenzeuge:
„Er habe durch den Türspalt in einer Zelle dieser Arrestbaracke einen knieenden Mann gesehen, ohne seine Person zu kennen. Nie habe er in seiner langen Praxis einen Menschen so bewusst, so angstlos sterben gesehen. Die Ruhe und Ungebeugtheit dieses ungewöhnlich anziehend erscheinenden Menschen habe ihn auf das tiefste erschüttert", wird der SS-Arzt zitiert. „Auch an der Richtstätte selbst betete er noch kurz und bestieg dann mutig und gefasst den Galgen.“
Noch am Vorabend des 8. April grüßte er über einen Mithäftling in Schönberg bei Zwiesel seinen Freund und späteren Bischof von Chichester Georg Bell mit dem Satz:
„Das ist das Ende, für mich der Beginn des Lebens.“
Was können wir Nachgeborene aus dem Wirken und der Zivilcourage Bonhoeffers lernen? Welche Lehren können wir daraus ziehen? Dr. Gerhart Herold, Referent für theologische Projekte im Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, versucht eine Antwort darauf zu geben, in dem er zwölf Möglichkeiten beschreibt, den Lebensstil Bonhoeffers zu finden:
  • Halten Sie Kontakt zu fröhlichen Menschen, behüten Sie die Leuchtkraft Ihrer Lebensfreude.
  • Suchen Sie regelmäßig Zeiten der Stille und pflegen Sie das Gebet wie eine liebgewordene Gewohnheit.
  • Öffnen Sie der Politik Ihr Interesse und widmen Sie dem Leben der Gesellschaft einen Teil Ihrer Kraft und Ideen.
  • Bereichern Sie Ihr Gesichtsfeld durch Beziehungen, die über die Grenze Ihres Landes und Ihrer Kultur weit hinausgreifen.
  • Freuen Sie sich an Ihrem Verstand, bedienen Sie sich seiner Möglichkeiten und scheuen Sie sich nicht, kritisch zu denken.
  • Schonen Sie das Wort „Gott“, schützen Sie diesen verletzbaren Begriff, ersetzen Sie ihn öfter durch Gedankenbilder Ihrer Wahl.
  • Achten Sie, welche menschliche Kraft auch in nichtkirchlichen Gruppen wohnt, und machen Sie dort Entdeckungen.
  • Denken und sprechen Sie gut von den Menschen, auch von schwierigen und widerständigen Zeitgenossen.
  • Bewahren Sie sich Ihre Lebenshoffnung und verteidigen Sie leidenschaftlich die Überzeugung, dass Glück auf Sie wartet.
  • Entziehen Sie sich nie der Verantwortung, geben Sie durch Ihr Verhalten auf jede aktuelle Situation mutig eine neue Antwort.
  • Nutzen Sie jede Gelegenheit zu Sport und Spiel, beides macht Sie mit anderen zusammen zu „Kindern der Erde“.
  • Trainieren Sie Ihre Musikalität: Konzerte, Hausmusik, Gesang und Tanz beflügeln Ihre Sinne und schaffen Gemeinschaft.
Diese 12 Grundsätze über Bonhoeffers Profil zu verinnerlichen und versuchen zu verwirklichen, ist das Vermächtnis Bonhoeffers für die nachfolgenden Generationen. Ich darf Sie jetzt einladen, die Ausstellung, die im Nebenraum der Kirche aufgestellt ist, zu besuchen. Herzlichen Dank!
 

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Die Marktgemeinde Schierling ist nach einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vom 29. März 2011 auf Antrag der SPD-Fraktion offizielle VIA NOVA-Gemeinde


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Aktionsreihe AK Labertal "Zivilcourage zeigen"

Vortragsreihe im Rahmen der Historischen Themennachmittage:

"Der kleine Widerstand im Labertal"

27.03.2011: Langquaid

29.05.2011: Geiselhöring

16.10.2011: Rottenburg

22.04.2012: Straubing

28.10.2012: Schierling

 

SPD-Mandatsträger

 
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Dr. Carolin Wagner, MdB
 

Marianne Schieder, MdB
 
www.marianne-schieder.de

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Zitate:


"Die CSU steht vor einem Scherbenhaufen, weil sie versucht hat, mit bewusster Irreführung das Volk hinters Licht zu führen."

 

Christian Ude, SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von München, zur Pkw-Maut in seiner Rede beim Gillamoos 2013 im niederbayerischen Abensberg.


Buch-Tipp der SPD Schierling:

Von Sozialdemokraten gelesen - von Sozialdemokraten empfohlen:


"Macht und Missbrauch" Franz Josef Strauß und seine Nachfolger

Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten

von Wilhelm Schlötterer, erschienen im Fackelträger-Verlag

Foto:

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

 

"Dr. Wilhelm Schlötterer, ein ehemals leitender Steuerbeamter in Bayern, beschreibt in dem Buch seinen couragierten Kampf für Recht und Gesetz und gegen ein menschenverachtendes System, dass die CSU in Bayern über viele Jahre hinweg skrupellos ausbaute. Beginnend von Franz Josef Strauß, der in seiner Besessenheit nach Macht und Gier sich selbst zum Gesetz erhob, über seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber bis in die heutigen Tage hinein entlarvt Schlötterer schonungslos die hässliche Fratze der CSU und setzt einen eindrucksvollen Schlussstrich unter der Legendenbildung um diese angeblich christlich-sozialen Partei.

Der Autor schildert das weit verbreitete Mitläufertum innerhalb der CSU, das die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die schamlose Selbstbedienung mithilfe des Staatsapparates erst möglich machte.

Für seine standhafte Haltung und seine gelebte Zivilcourage gebührt Wilhelm Schlötterer höchste Anerkennung. Für uns soll dieses Buch Mahnung und Auftrag zugleich sein, diesem Missbrauch der Macht mit allen Mitteln der Demokratie konsequent entgegen zu treten."

 

Armin Buchner

SPD-Ortsverein Schierling