Martin Auer
Adolph-Kolping-Str. 9
84069 Schierling
03. Juli 2011
An die
Redaktion der Laberzeitung
Zum Leserbrief von Herrn Martin Gascher in der Samstagsausgabe der Laberzeitung vom 2./3. Juli 2011 mit der Überschrift „Was wollen Sie eigentlich?"
Lieber Herr und Vornamensvetter Gascher,
bei aller Wertschätzung, aber mit Ihrem Leserbrief gegen Herrn Werkmann haben Sie leider sehr tief in die Dreckkiste gegriffen. Ich kann mir nur vorstellen, dass Sie bei dieser schmutzigen Attacke für einen prominenteren Parteifreund eingesprungen sind, der sich die Hände nicht schmutzig machen wollte und Sie daher vorgeschickt hat.
Denn der verbale Angriff auf den Sprecher der Bürgerinitiative für ein liebenswertes Schierling ist nach dem alten Vorgehensmuster der Rathauspartei gegen unliebsame Kritiker gestrickt: Keine Argumente in der Sache, sondern nur Attacken auf die Person des Widerständlers und der Versuch, ihn lächerlich zu machen und als Querulanten hinzustellen, der mit seiner Kritik am Bürgermeister und seinem Adjutanten gleich dem Ansehen der ganzen Gemeinde schade. Dahinter steckt der Ungeist des Sonnenkönigs Ludwig XVI. („L’etat, c’est moi“) und heißt in der Schierlinger CSU-Diktion: „La commune, c’est nous“ (Die Gemeinde, das sind wir). Echte Meinungsfreiheit und Zivilcourage stören da nur; die Widerspenstigen und Kritiker zähmt man dann unter anderem auch durch einschüchternde Leserbriefe.
Denn was hat Herr Werkmann schon Schlimmes gesagt? Dass er die Geheimniskrämerei der Rathausführung bei der Frage der MUNA-Nachnutzung kritisiert und auf das Gegenbeispiel von Langquaid verweist? Recht hat er! Denn warum sollen die Bürger nicht frühzeitig erfahren, welcher Nachnutzung die Rathausmehrheit den Vorzug gibt? Bei dem bisherigen Versteckspiel setzt sich die CSU-Führung zwangsläufig dem Verdacht aus, sie habe etwas zu verbergen. Im Vergleich zur Mauertaktik der Rathausführung ist der Beichtstuhl eine offene Kanzel mit Übertragungsanlage. Offenheit wäre angebracht.
Dass Herr Werkmann den MUNA-Wald als Gottesgeschenk erhalten und der Bevölkerung für Freizeit und Naherholung anvertrauen möchte, ist es verboten, dieses laut zu sagen und einzufordern? Hinter diesem Wunsch stehen auch die SPD und Tausende von Mitbürgern quer durch alle Schichten und politischen Gruppierungen. Deshalb scheut der regierende Teil der OrtsCSU die sachliche Debatte wie der Teufel das Weihwasser.
Lieber Vornamensvetter Gascher! Es wäre besser, Sie würden ob dieses verbalen Ausrutschers rasch Reue und Leid erwecken und zumindest insgeheim dem Herrn Werkmann Abbitte leisten. Denn „wer je einen anderen erniedrigt, zeigt damit, dass er niedrig ist“, schrieb einmal der Vater des „Kleinen Prinzen“, Antoine de Saint-Exupery. Deshalb wünsche ich Ihnen, dass sie aus dem unterirdisch tiefen Niveau Ihres Briefes wieder hinauf ans Tageslicht einer fairen sachlichen Auseinandersetzung steigen mögen. Das passt besser zu Ihnen.
Mit herzlichen Grüßen
Martin Auer
Adolph-Kolping-Str. 9
84069 Schierling