Es wurde eine lange Premierennacht bei der ersten Veranstaltung der Schierlinger SPD zum Internationalen Frauentag im Sportheim. Im Mittelpunkt stand der fast zweistündige Spielfilm der bekannten Regisseurin Margarethe von Trotha über die ebenso bekannte wie umstrittene sozialistische Frauenrechtlerin Rosa Luxemburg, die im Januar 1919 von einem rechtsextremen Freikorps in Diensten der Reichswehr bestialisch ermordet worden war.
Aber auch die Gaumenfreuden kamen nicht zu kurz. Martin Auer hatte für die Gäste ein reichhaltiges Buffet mit Schmankerln aus der Fischküche mitgebracht. Für den politischen „Begrüßungscocktail“ sorgte die SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer, die sich vor allem bei der Langquaider Vorsitzendenkollegin Kirsten Reiter für ihr Kommen bedankte. Zukünftig soll der Internationale Frauentag eine „Gemeinschaftsproduktion“ der beiden SPD-Ortsvereine zusammen mit der Langquaider Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in der SPD werden. Marktrat Armin Buchner fungierte als Filmvorführer.
Madlen Melzer schilderte in ihrer Einführung in den Filmabend kurz die 110-jährige Geschichte des Internationalen Frauentages und seiner Gründung vor 100 Jahren. Eine Hauptforderung, nämlich das Wahlrecht für Frauen und ihr Recht auf uneingeschränkte politische Betätigung, hätten die Sozialdemokraten gleich bei der Gründung der Republik 1918/1919 erfüllt.
Andere Forderungen seien nach wie vor aktuell, so zum Beispiel der Ruf nach gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit. Frauen verdienten noch immer rund 23 Prozent weniger als die Männer. Das gleiche gelte für die Forderung nach flächendeckenden gesetzlichen Mindestlöhnen. Denn der Frauenanteil sei bei den unterbezahlten Arbeitsplätzen besonders hoch.
Die SPD-Vorsitzende betonte, dass man in Bayern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch immer in den „Kinderschuhen“ stecke. Die CSU müsse auf diesem Sektor endlich „erwachsen“ werden. Das gleiche gelte für die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen von Wirtschaft und Staat. Es gelte „heute für morgen Zeichen zu setzen“, sagte Madlen Melzer.