1200 Jahre Ober- und Unterlaichling

Veröffentlicht am 10.03.2014 in Allgemein

Am heutigen Montag können Ober- und Unterlaichling ein sehr seltenes Jubiläum feiern. Denn vom 10. März 814, also vor 1200 Jahren, datiert eine Schenkungsurkunde, die in Regensburg im Beisein von Bischof und Abt Adalwin und zahlreichen Zeugen ausgestellt wurde. Ein adeliger Herr Geparoh und sein geistlicher Sohn schenkten dem Kloster St. Emmeram den dritten Teil ihrer Güter zu Laichling zusammen mit ihrer Eigenkirche. Mit ihr wird Laichling zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Übersetzung der in der Amtssprache Latein Urkunde durch Pfarrer Joseph Schnierle in seinem Aufsatz „Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Laichling“ im Sulzbacher „Kalender für Katholische Christen“ 1908 lautet wie folgt:

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes: Wir also, in Gottes Namen, Geparo und Priester Atto, mein Sohn, haben dem hl. Emmeran übermacht die Kirche unseres Erbbesitzes, welche in dem Dorfe Namens Laichling (Laihilinga) erbaut worden ist, im Donaugau gelegen, zur Rettung unserer Seelen und der unserer Eltern, und haben dazu geschenkt den dritten Teil von all unserem Besitz an jenem Orte, sowohl von Äckern, Wiesen und allen Einkünften und haben davon nichts ausgenommen, in der Absicht, einst der ewigen Freude gewürdigt zu werden.

Ich aber, Geparo, will, dass mein Sohn Priester Atto diese Kirche besitzen solle bis zu seinem Tode, ebenso alles Übrige, nämlich den dritten Teil unseres Erbbesitzes, wie wir es oben angeführt haben. Nach seinem Tode aber falle es mit allem Zuwachs dem hl. Emmeran, Martyrer Christi, anheim. Also bekräftigen wir es vor den Zeugen: Etkeo, Pillunc, Aotpercht, Tulti, Wolfpercht, Erimpercht, Lirunc, Madalker, Epo, Job, Etkihart, Sigihart, Cumar, Cottahelm, Erchanfrid, Wolfpald, Cunfrid, Hugolf, Paradeo, Alpuni, Irminpercht, Folrad, Rodpercht, Etkideo, Reginhart, Rehinheni, Cunpald, Egino, Ecolf, David. – Geschehen ist diese Übergabe (traditio) anno Domini 814, in der Pfalz (domus) des Kaisers Ludwig Augustus, des frommen Sohnes Karls des Großen, den 10. März, vor dem Altare des hl. Emmeran, in Gegenwart des Bischofs Adalwin, Ich Diakon Ellenhart, habe es auf Befehl meines Herrn geschrieben.“

Soweit der Text der Schenkungsurkunde mit der erstmaligen Erwähnung von Ober- und Unterlaichling. Bei der geschenkten Eigenkirche der Sippe des Geparoh dürfte es sich um den Vorgängerbau der Kirche in Unterlaichling handeln. Denn für Oberlaichling ist nur eine Kapelle überliefert , die im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde. Und die Kirche in Eggmühl war später nur eine Filialkirche der Urpfarrei Laichling.

Der Ort der Übergabe war die von Karl dem Großen errichtete Königspfalz, Sitz des fränkischen Präfekten des ehemaligen Herzogtums Bayerns und Verwaltungssitz. Der erwähnte Bischof Adalwin war in Personalunion auch Abt von Sankt Emmeram. Er regierte von 791 bis 816. Über das Stifterpaar Geparoh und Atto ist an sich wenig in Erfahrung zu bringen. Dass die adelige Sippe über eine Eigenkirche verfügte, die wohl schon unter den Agilulfinger-Herzögen (788 Absetzung und Klosterhaft von Herzog Tassilo III.) existiert hatte, weist auf ihre große Bedeutung hin. Auch die umfangreiche Liste der Zeugen unterstreicht diesen Eindruck. Eine nähere Untersuchung ihrer Namen in anderen Urkunden dieser und der späteren Zeit könnte den adeligen Sippen-Verband näher beschreiben. Interessant sind zum Beispiel die Zeugen Lirnunc und Egino. Lirnunc steckt im Ortsnamen Leierndorf und Egino dürfte der Namensgeber für Eggmühl sein, das in den ersten Urkunden als „Eginesmuol“ (Mühle des Egino) erwähnt wird. Eine Königsurkunde von Kaiser Ludwig dem Deutschen, ausgestellt in Regensburg am 4. Februar 868, schenkt ehemalige Lehen eines Egino in Plattling und Laichling an das Kloster Metten. Die Urkunde gibt einen Hinweis, dass sich in Laichling wie im gesamten Tal der Großen Laber, auch Königsgut befand. Schon zwei Jahre vorher ist ein Tauschgeschäft des Bischofs Ambricho mit einer vornehmen Witwe Eckilind und deren Mutter beurkundet, die gegen die Übereignung ihres Eigenbesitzes Güter in Thalmassing und Laichling erhielt. Wir haben es in dieser Zeit mit einem Mixed aus Königsgütern, Lehen und adeligen Besitzern zu tun, die im 9. Jahrhundert in Urkunden zu Buchhausen, Zaitzkofen, Pinkofen, Rogging, Pfellkofen bis Aufhausen als Träger der Herrschaft von König und Kirche sichtbar werden.

Die spätere Geschichte von Laichling sollte Teil von mehreren Fortsetzungen werden. Dass Laichling, erst um 1312 in Ober- und Niederlaichling unterschieden, nach der Trennung der Personalunion Bischof und Abt durch den hl. Wolfgang nach 970 zum Domkapitel bzw. Hochstift des Bistums gekommen sein muss, zeigen nicht nur die späteren Urkunden und Grundstücksgeschäfte des Domkapitels und Bischofs, sondern vor allem das Fehlen von Laichling im Güterverzeichnis der Reichsabtei St. Emmeran, dem sogenannten „Rotulus“. Während dort die Klostergüter von Aufhausen bis Hagelstadt, Thalmassing, Luckenpaint und Dünzling zu finden sind, fehlt Laichling gänzlich. Ein herausragender Vertreter Laichlings im Mittelalter sei noch erwähnt. Es handelt sich um den 25. Bischof von Regensburg Konrad der III. von Laichling. Er residierte von 1186 bis 1204. Am 24. April ist sein 810. Todestag. Nicht als Favorit des Kaisers Friedrich Barbarossa Bischof geworden, zählte er zu den treuen Anhänger der Staufer-Könige und Kaiser bis Philipp von Schwaben. Er beteiligte sich an den Kreuzzügen 1189-1191 von Friedrich Barbarossa und seines Sohnes Heinrich VII. 1196/1197. Zum „Crash“ und schweren kriegerischen Auseinandersetzungen kam es zum Ende seiner Regierungszeit mit dem bayerischen Herzog Ludwig dem Kelheimer, der auf Kosten des Bistums seine Besitztümer erweitern wollte. Nachdem der Wittelsbacher Pfalzgraf Friedrich wenige Jahrzehnte vorher nachweislich in Laichling begütert war, dürfte unser Ort von diesem Konflikt nicht verschont geblieben sein. Auf jeden Fall ist es wert, dass nicht nur die Geschichte Schierlings, sondern auch die von Laichling und der anderen Ortschaften der Marktgemeinde ausführlicher dargestellt werden.

Für heute muss gelten: Herzlichen Glückwunsch Ober- und Interlaichling. Ad multos annos!

 

Programm für die Gemeinde Schierling

 2014 - 2020 und darüberhinaus

Aus dem Sitzungssaal

10.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Bildung eines Arbeitskreises für das "Schierlinger Echo"

- - - - -

02.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Organisation und Durchführung erweiterter Bürgerbeteiligung

- - - - -

19.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zum Bau einer öffentlichen Toilettenanlage am Park&Ride-Platz am Bahnhof Eggmühl

- - - - -

18.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Übernahme des Leitfadens zur Durchführung von Bürger-informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligungsverfahren

- - - - -

10.04.2018:

SPD-Haushaltsrede 2018

- - - - -

19.06.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung einer Satzung für Ehrungen durch die Gemeinde

- - - - -

04.04.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Auflösung des Kommunalunternehmens

- - - - -

04.04.2017:

SPD-Haushaltsrede 2017

- - - - -

14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung eines Soforthilfefonds

- - - - -

14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Nutzung des „Kommunalen Förderprogramms für mehr bezahlbaren Wohnraum"

"Kommunales Förderprogramm für mehr bezahlbaren Wohnraum" der Bayerischen Staatsregierung

- - - - -

13.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Verkehrsberuhigung

- - - - -

26.04.2016:

SPD-Haushaltsrede 2016

- - - - -

10.03.2016:

Zum Thema "Subsidiarität"...

- - - - -

23.02.2016:

Beschlussvorlage "Anträge der SPD" öffentliche MGR-Sitzung am 23.02.2016

- - - - -

12.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Förderung des Tourismus

- - - - -

10.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einführung eines Ermäßigungspasses für Bedürftige

- - - - -

09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einhaltung von Bebauungsplänen

- - - - -

09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur einheitlichen Kostenerstattung

- - - - -

24.10.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Klärung der formalen Grundlagen zum Betreiben der Bücherei

- - - - -

24.09.2015:

Anfrage der SPD-Fraktion bezüglich der Büchereifinanzierung

- - - - -

24.09.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung einer öffentlichen Toilette

- - - - -

11.06.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung eines Gutachtens über LTE-Standorte

- - - - -

09.05.2015:

 

Antrag der SPD-Fraktion zur Unterstützung des Gemeinsamen Positionspapiers

 

Gemeinsames Positionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen

 

Factsheet

Dürfen Kommunen sich zu Freihandelsabkommen äußern?

- - - - -

28.04.2015:

SPD-Haushaltsrede 2015

- - - - -

07.04.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Familienfreundlichkeit

- - - - -

27.01.2015:

Nebengebäude
Altes Schulhaus

20.09.2019:

Antrag für nachhaltige Auftragsvergabe

Kommentare zum Gesche-hen vor Ort und in der Welt

13.12.2016:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

- - - - -

15.12.2015:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

- - - - -

16.12.2014:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

"Mei Draam"

- - - - -

27.11.2014:

Bürgerversammlung Buchhausen

Kommunalpolitik aktuell: "Nachnutzung MUNA"

Projektentwurf
Rhododendronpark
Blühende Bunkerwelten"
www.hobbie-rhodo.de
- - - - -
Projektentwurf
Bürgerpark eG
Mensch und Natur"
- - - - -
Projektentwurf
SILVA PARADISUS
Waldparadies"

Kommunalpolitik aktuell: "Pilgerweg VIA NOVA"

VIA NOVA

Europäischer Pilger- und Friedensweg

Spirituelle Wegweisung für die Zukunft und eine große Chance für den naturnahen Nah- und Ferntourismus im Großen und Kleinen Labertal, z.B.

VIA NOVA

Weichenstellung für sanften Tourismus im Labertal

- - - - -

VIA NOVA

europäischer Friedensweg mit Schlachtfeldrundweg um Eggmühl anno 1809

- - - - -

VIA NOVA

Radl-Tour auf Niedermünsterrundweg

- - - - -

VIA NOVA

Zeitreise document Niedermünster


Die Marktgemeinde Schierling ist nach einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vom 29. März 2011 auf Antrag der SPD-Fraktion offizielle VIA NOVA-Gemeinde


www.pilgerweg-vianova.eu

Energiewende im Labertal

Wechseln Sie jetzt zu einem zertifizierten Ökostromanbieter.

Wir helfen ihnen gerne!

=> zum Vertragsangebot

Aktionsreihe AK Labertal "Zivilcourage zeigen"

Vortragsreihe im Rahmen der Historischen Themennachmittage:

"Der kleine Widerstand im Labertal"

27.03.2011: Langquaid

29.05.2011: Geiselhöring

16.10.2011: Rottenburg

22.04.2012: Straubing

28.10.2012: Schierling

 

SPD-Mandatsträger


Ismail Ertug, MdEP
Ihr Europaabgeordneter für die Oberpfalz u. Niederbayern
 
www.ertug.eu
 
- - - - -
 

Marianne Schieder, MdB
Ihre Bundestagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.marianne-schieder.de
 
- - - - -
 

Margit Wild, MdL
Ihre Landtagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.margitwild.de

Gastmitgliedschaft

Zähler

Besucher:2768436
Heute:107
Online:1

Mitglied werden!

Mitglied werden!

125 Jahre BayernSPD:

Wasser ist ein Menschenrecht!

100 gute Gründe gegen Atomkraft:

100 gute Gründe gegen Atomkraft

Atomausstieg selber machen!

Endstation RECHTS. Bayern

Zitate:


"Die CSU steht vor einem Scherbenhaufen, weil sie versucht hat, mit bewusster Irreführung das Volk hinters Licht zu führen."

 

Christian Ude, SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von München, zur Pkw-Maut in seiner Rede beim Gillamoos 2013 im niederbayerischen Abensberg.


Buch-Tipp der SPD Schierling:

Von Sozialdemokraten gelesen - von Sozialdemokraten empfohlen:


"Macht und Missbrauch" Franz Josef Strauß und seine Nachfolger

Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten

von Wilhelm Schlötterer, erschienen im Fackelträger-Verlag

Foto:

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

 

"Dr. Wilhelm Schlötterer, ein ehemals leitender Steuerbeamter in Bayern, beschreibt in dem Buch seinen couragierten Kampf für Recht und Gesetz und gegen ein menschenverachtendes System, dass die CSU in Bayern über viele Jahre hinweg skrupellos ausbaute. Beginnend von Franz Josef Strauß, der in seiner Besessenheit nach Macht und Gier sich selbst zum Gesetz erhob, über seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber bis in die heutigen Tage hinein entlarvt Schlötterer schonungslos die hässliche Fratze der CSU und setzt einen eindrucksvollen Schlussstrich unter der Legendenbildung um diese angeblich christlich-sozialen Partei.

Der Autor schildert das weit verbreitete Mitläufertum innerhalb der CSU, das die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die schamlose Selbstbedienung mithilfe des Staatsapparates erst möglich machte.

Für seine standhafte Haltung und seine gelebte Zivilcourage gebührt Wilhelm Schlötterer höchste Anerkennung. Für uns soll dieses Buch Mahnung und Auftrag zugleich sein, diesem Missbrauch der Macht mit allen Mitteln der Demokratie konsequent entgegen zu treten."

 

Armin Buchner

SPD-Ortsverein Schierling