Mittwoch, 6. Juli 2011
Der SPD-Bildungssprecher Martin Güll hält die Einstellungspolitik der Staatsregierung für nicht sachgerecht. Der Freistaat vergibt im Herbst für alle Schularten nur wenige feste Stellen, obwohl bereits in den vergangen Jahren Lehrer und Lehrerinnen gefehlt haben. „Hier führt wohl der Finanzminister die Feder und nicht der Kultusminister. Unter diesen Umständen ist eine zukunftsweisende Reform des Schulsystems nicht möglich. Wenn zum Beispiel das G8 mit einer besseren individuellen Förderung erfolgreich sein soll, dann werden mehr Lehrer gebraucht“, stellt Güll fest. Auch die Einführung von Ganztagsschulen in allen Schularten bleibe weit hinter dem Bedarf zurück, so der frühere Hauptschul-Schulleiter.
„Die Einstellungspolitik von heute ist der Lehrermangel von morgen“, stellt Güll fest. Die Personalpolitik der Staatsregierung erscheine willkürlich und mache den Lehrerberuf unattraktiv, so der SPD-Bildungssprecher. Aktuell plant das Kultusministerium, im Herbst nur 350 neue Gymnasiallehrer einzustellen, 70 weitere Gymnasiallehrer sollen in Berufsoberschulen eingesetzt werden. In den Realschulen erhalten nur 580 Bewerber eine Festanstellung, was etwa der Hälfte des Prüfungsjahrgangs entspricht. Für Grund- und Hauptschulen nennt das Kultusministerium gar keine Zahlen.