Unterrichtsausfälle sind schon wieder Alltag
In der Bekanntmachung des Kultusministeriums zum neuen Schuljahr kann man Sätze lesen wie „Die Schülerin und der Schüler stehen im Mittelpunkt der bayerischen Bildungspolitik …“, „Bildung hat in Bayern Vorrang“, „Das Bildungswesen eröffnet … allen Schülerinnen und Schülern unabhängig vom Elternhaus mehr Teilhabechancen.“
Die Regensburger SPD-Landtagsabgeordnete Margit Wild kritisiert den Kultusminister scharf: „Der Realitätsverlust von Kultusminister Spaenle ist augenfällig, seine Aussagen ein Hohn für alle Leidtragenden der Bildungspolitik der Staatsregierung.“
Diese sei ins neue Schuljahr denkbar schlecht gestartet: Unterrichtsausfälle sind schon nach wenigen Wochen wieder Alltag, Lücken werden durch fachfremden Unterricht gefüllt. Die vom Minister versprochenen mobilen Reserven werden de facto fest eingesetzt und damit alles, nur nicht „mobil“.
„Und was tut der Minister dagegen? Er beschönigt und verhöhnt.“, so die Bildungspolitikerin weiter. Zynisch seien auch seine Aussage zur geringen Einstellungsquote und überlangen Wartelisten für Junglehrer: Sie hätten sich vor ihrem Studium überlegen sollen, ob man sie braucht. „Dabei brauchen wir neue Lehrer mehr denn je!“, meint Wild. Auch Spaenles „runder Tisch“ zum Unterrichtsausfall sei eine Farce: „Reden statt Handeln“ sei das Motto des Kultusministers.
Die SPD-Landtagsfraktion fordere daher in einem Dringlichkeitsantrag die sofortige Einstellung neuer Lehrkräfte, um die Problematik des Unterrichtsausfalls und der übergroßen Klassen in den Griff zu bekommen. Margit Wild: „Der Fehlstart des Kultusministers ins neue Schuljahr darf nicht zulasten der Schüler, Lehrer und Eltern in Bayern gehen!“