Zwar Abwarten, aber in den nächsten Monaten kritisch die Verkehrsentwicklung durch Buchhausen beobachten, heißt die Devise für die nächsten Monate. Teilnehmer am Wirtshausdiskurs am Sonntagvormittag im Gasthaus Rohrmayer berichteten über ihre Probleme mit dem starken Durchgangsverkehr.
Die Hoffnung auf eine Verkehrsentlastung gilt vorerst der Eröffnung des neuen Streckenabschnittes der B 15neu von Schierling nach Neufahrn. Schon vorher beim Ortstermin an der Einmündung der Südumgehung zeigte sich Marktrat Armin Buchner erfreut darüber, dass der Bürgermeister dem SPD-Vorschlag für eine mögliche Verlängerung der Südumgehung bis Hörgelsdorf offenbar Sympathien entgegenbringe. Seinen Vorschlag für eine Verkehrszählung in Buchhausen begrüßte die SPD-Ortsvorsitzende Madlen Melzer. Die Frage der Verkehrsbelastung hängt aber auch davon ab, wie viele Verkehre von Straubing her über Hörgelsdorf durch Buchhausen auf die Südumgehung treffen werden bzw. für welchen Zeitraum mit den Ortsumgehungen von Laberweinting und Mallersdorf-Pfaffenberg zu rechnen ist.
Martin Auer strebt dazu eine Verkehrskonferenz des SPD-Arbeitskreises Labertal in den nächsten Monaten an, um diese Fragen auf den Prüfstand zu stellen. Dazu gehöre auch die Frage, mit welchen administrativen Maßnahmen die Ortsdurchfahrten der B 15alt bei Einführung der Mautpflicht auf der B 15neu vor dem Schwerlastverkehr geschützt werden könnten.
Eine lebhafte Diskussion gab es beim Frühschoppen über die künftige MUNA-Nutzung. Marktrat Armin Buchner hatte eingangs die sechs Konzepte vorgestellt. Einige äußerten ihr Unverständnis über die lange Entscheidungsdauer. Wie Armin Buchner abschließend resümierte, zeige sich durch die Geheimniskrämerei der Rathausspitze ein großes Informationsdefizit. Ein offener Umgang und die Einbindung der Bürger von Anfang an in die Entscheidungsfindung wäre der sinnvolle und vor allem demokratische Weg gewesen.
Beim abschließenden Gespräch mit dem gastgebenden Wirt Erich Rohrmayer erläuterte dieser Madlen Melzer und Armin Buchner noch die beeindruckende Geschichte des Buchhausener Gastwirtschaftsanwesen. Wie aus seinen Unterlagen hervorgeht, kann das Wirtsgebäude selbst auf eine über 300-jährige Geschichte zurückblicken. Historisches Highlight war zweifelsohne die Rast des französischen Kaisers Napoleons in dem Gasthof von Landshut her kommend kurz vor der entscheidenden „Schlacht von Eggmühl“ im April 1809. Für Marktrat Armin Buchner stellt sich diese historische Begebenheit als ein weiterer möglicher Ansatzpunkt im Rahmen eines Schlachtfeldrundweges auf dem geplanten Pilger- und Friedensweg VIA NOVA dar. Und Madlen Melzer ergänzte, dass ein Wegehinweis auf diese historische Gaststätte durchaus eine historisch/kulturelle Bereicherung für interessierte Wanderer auf der VIA NOVA sein könnte.
Martin Auer merkte schon beim Ortstermin an, dass Buchhausen eigentlich heuer einen runden Geburtstag feiern könne. Denn vor 1.180 Jahren wird der Ort neben Rogging und Allkofen in einer Königsurkunde des Kaisers und Karolingerkönigs Ludwig des Frommen vom August 831 für die Reichsabtei St. Emmeran in Regensburg zum ersten Mal genannt. Mit Unterlaichling und Zaitzkofen gehört Buchhausen zum Dreigestirn der ältesten, erstmalig genannten Ortschaften der Marktgemeinde.