35,6 % der bayerischen Staatsstraßen sind grundlegend sanierungsbedürftig
Im September 2011 haben der Automobilclub Europe (ACE) und die SPD-Landtagsfraktion die Aktion „Holterdiepolter“ gestartet, um auf den beklagenswerten Zustand der Staatsstraßen in Bayern aufmerksam zu machen. Auf einen Aufruf hin haben sich viele Bürgerinnen und Bürger gemeldet und Vorschläge für die Verleihung des „Schlagloch-Oscars“ gemacht. Daraus wurden exemplarisch für jeden Regierungsbezirk die schlimmsten Beispiele mit einem „Schlagloch-Oscar“ ausgezeichnet.
In der Oberpfalz fiel die Wahl auf die Staatsstraße 2235 von Burglengenfeld nach Schmidmühlen. Eine Straße, die schon lange auf einen Ausbau wartet, wie die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Franz Schindler und Reinhold Strobl finden.
Letzterer hatte schon vor Jahren bei einem Ortstermin auf die Situation hingewiesen. Nun hat die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag einen Antrag eingereicht mit dem Ziel, dass eine grundlegende Sanierung auch dieser Straße umgehend erfolgt.
Die vordringliche Sanierung dieser Strecken dürfe jedoch nicht zu Lasten anderer notwendiger Sanierungsmaßnahmen an Staatsstraßen erfolgen und sei daher, so MdL Reinhold Strobl, Mitglied im Haushaltsausschuss, über Sondermittel zu finanzieren. Die Staatsregierung wird aufgefordert, im Entwurf für den Doppelhaushalt 2013/2014 erheblich höhere Mittel für die Sanierung und den laufenden Unterhalt von Staatsstraßen vorzumerken. Unsere Infrastruktur dürfe nicht weiter verlottern.
MdL Franz Schindler weist darauf hin, dass es in Bayern ca. 13.500 km Staatsstraßen gibt. Davon seien nach Feststellung des Bayerischen Obersten Rechnungshofs (ORH) 4.840 km grundlegend sanierungsbedürftig. Dies entspreche 35,6 % des Bestands. Insgesamt seien 63 Prozent der Staatsstraßen in einem so schlechten Zustand, dass regelmäßige Beobachtung bzw. unverzügliches Handeln notwendig sei. In der Oberpfalz seien 30,7 % mit einem Kapitalbedarf von 89 Mio € sanierungsbedürftig.