Bild: Die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD-Kommunalwahlliste mit Marktrat Armin Buchner (li.)
1. Reihe v.l.: Mariele Auer, Dr. Ursula Grandel, Bürgermeisterkandidatin Madlen Melzer, Anita Rötzer, Ersatzfrau Andrea Diemer
2. Reihe v.l.: Martin Auer, Hartmut Gust, Adrian Melzer, Eser Coscun-Özdurdu, Josef Röhrl (nicht auf dem Bild: Florian Auer)
SPD kürt einstimmig Madlen Melzer als Bürgermeisterkandidatin. Stolz auf ein „Super-Team.“
Ein gelungener Neustart in die kommunalpolitische Zukunft gelang der Schierlinger SPD mit der einstimmigen Wahl der Ortsvorsitzenden Madlen Melzer zur Bürgermeisterkandidatin und der ebenso einstimmigen Wahl der zehn Bewerberinnen und Bewerber für die Marktgemeinderatswahl am 16. März am Donnerstagabend im Gasthaus Aumeier. „Ich möchte dort Wege bauen, wo die Menschen tatsächlich gehen,“ begründete Madlen Melzer in ihrer kämpferischen und gleichzeitig nachdenklichen Vorstellungsrede ihre Kandidatur. Sie möchte sich darum kümmern, dass es den Bewohnern der Marktgemeinde problemlos möglich sei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie plädierte daher für eine „offene Bürgergesellschaft an Stelle eines despotenhaften Umganges mit den Bürgern.“ Große Freude und Genugtuung zeigte die Bürgermeisterkandidatin über das „Super-Team“, das fest in der Gesellschaft verankert sei. Dieses Team, die Kandidatenliste für die Marktgemeinderatswahl, wurde dann unter der Versammlungsleitung von Marktrat Armin Buchner und Martin Auer ebenso einstimmig gewählt.
Versammlungsleiter Martin Auer freute sich über mehr als 1 Million Besucher der Homepage in nicht einmal fünf Jahren und dankte dafür Marktrat Armin Buchner, der als Administrator für einen ebenso informativen, aktuellen und attraktiven Internet-Auftritt sorge. Er zeigte kurz den „roten Faden“ der Geschichte der SPD als „die Bürger- und Kommunalpartei seit 121 Jahren in Bayern“ auf. Die Ortsvorsitzende Madlen Melzer lieferte dann auch mit ihren programmatischen Aussagen den Beweis dafür, wie sehr eine im Boden der Heimat und der Geschichte wurzelnde Partei quasi als Baum ihre Äste weit in den Himmel der Zukunft ausstrecken kann. Zum Beispiel müssten die Bedingungen am so konzipiert sein, dass sie den täglichen Bedürfnissen aller Bürgerinnen und Bürger, gerecht würden. Da gehe es um den Erhalt einer guten Schule vor Ort, damit Kinder ihren Weg gehen könnten, ohne von der permanenten Verfügbarkeit der Eltern oder anderer Familienangehöriger abhängig zu sein. Auch der ÖPNV müsse dringend ausgebaut werden, besonders an den Wochenenden.
Madlen Melzer dachte unter anderem auch an den wohnortnahen Bolzplatz, auf dem sich Kinder austoben könnten, ohne jeweils lange und oftmals gefährliche Wege in Kauf nehmen zu müssen und dann eben lieber zu Hause vor dem Fernseher/Computer sitzen bleiben. Es gehe dabei ferner um die Unterstützung junger Familien, vor allem mit bezahlbarem Wohnraum und gegebenenfalls mit einem Familienpass, der allen ermögliche, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und teilzuhaben. „Für unsere Jugendlichen gilt es Treffpunkte zu schaffen, die angenommen werden und wo sie Eigenverantwortung lernen und leben können,“ betonte Melzer weiter. Schließlich gehe es auch darum, durch eine Steigerung der Attraktivität unseres Ortes Besucher anzulocken, die gern mal einen kleinen Ausflug nach Schierling machen und unsere Gastronomie und unsere Geschäftswelt beleben. Da könnten verbindende Radwege, ein Via Nova Pilgerweg und eine attraktive nähere Umgebung hilfreich sein. Vieles funktioniere in Schierling auch gut. Gerade im Bereich der Kinderbetreuung höre sie immer von großer Zufriedenheit bei jungen Eltern. Daran wolle sie natürlich festhalten und bedarfsgerecht weiter entwickeln.
Für unsere Jugendlichen gilt es Treffpunkte zu schaffen, die angenommen werden und wo sie Eigenverantwortung lernen und leben können. Eine klare Ansage machte die SPD-Kandidatin hinsichtlich des Führungsstils und eines Umganges mit allen Bürgern, auch der kritischen, durch die Rathausspitze. Es müssten endlich transparente Strukturen bei der Planung der Ortsentwicklung und in der Verwaltung her. „Es muss Schluss sein mit geheimen Sitzungen und Maulkörben für Marktgemeinderäte und Mitglieder in Verwaltungsräten,“ sagte sie. Ob Schierling überhaupt ein Kommunalunternehmen brauche und wie dieses gegebenenfalls geführt werden solle, werde im Gemeinderat zu klären sein. Dazu gehöre auch ein „vertrauensvoller Umgang und Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, anstatt kleinkarierten Hass zu schüren und niedere Instinkte zu bedienen, um zweifelhafte Interessen durchzusetzen.“ Abschließend sagte die Bürgermeisterkandidatin: „Ich freue mich auf eine interessante Zeit, auf die Begegnung mit den Menschen am Ort und den Austausch von Argumenten.“
Nach der einstimmigen Wahl der Bürgermeisterkandidatin ging es mit der Wahl der Gemeinderatskandidaten und –kandidatinnen ebenso einmütig weiter. Die fünf Frauen und fünf Männer stellten sich wohl quotiert kurz vor. In allen Redebeiträgen ging es um mehr Beteiligung und Informationen der Bürger, um ein offenes Rathaus, durch das Bürger und Gemeinderäte nicht von wichtigen Informationen und Beteiligungen ausgesperrt würden. „Licht ins Dunkel der Gemeindepolitik bringen,“ war das gemeinsame Ziel.
In geheimer Abstimmung wurden jeweils einstimmig als Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatsliste gewählt:
1. Madlen Melzer
2. Hartmut Gust
3. Dr. Ursula Grandel
4. Martin Auer
5. Anita Rötzer
6. Josef Röhrl
7. Eser Coscun-Özdurdu
8. Adrian Melzer
9. Maria Auer
10. Florian Auer
Ersatzfrau ist Andrea Diemer.
Madlen Melzer zeigte sich über die Qualität der Liste richtig happy in ihrem Schlusswort. Marktrat Armin Buchner fand bei allen Verständnis für seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur, die er mit der Rücksicht auf seine junge Familie und mit der gestiegenen beruflichen Verantwortung begründete. Dass er vielleicht in sechs Jahren wieder angreifen wolle, wollte er nicht ausschließen. Dass es ihm schon jetzt tüchtig in den Fingern juckte, war ihm anzusehen, auch wenn er die Prioritäten anders setzen musste. Den Kandidatinnen und Kandidaten machte er Mut für den Wahlkampf, auch wenn man sich als SPDler in Schierling auf Anfeindungen einstellen müsse. Martin Auer hatte seine Aufgabe als Versammlungsleiter mit einem Vers aus der Feder des Hoffmann von Fallersleben beendet, den der Schwandorfer Alt-Landrat Hans Schuierer bei seinen Anti-WAA-Kampf häufig zitierte:
"Nicht betteln, nicht bitten, nur mutig gestritten. Nie kämpft es sich schlecht für Freiheit und Recht."