"Den Nachgeborenen zur Mahnung" - Gedenkfeier des AK Labertal am Jüdischen Ehrenfriedhof in Steinrain Teil 2

Veröffentlicht am 14.05.2010 in AntiFa/Migration

In einer bewegenden Gedenkrede erinnerte Franz Graf, Lehrer am Gymnasium Mallersdorf, an die Opfer des Todesmarsches vom KZ Flossenbürg durch das Labertal Ende April 1945, die in 67 Gräbern auf dem Ehrenfriedhof bestattet sind.

Dem Mut und der Zivilcourage von drei Bürgern aus Ergoldsbach und Neufahrn bei der Rettung von 13 KZ-Häftlingen ist es zu verdanken, dass es kein "Friedhof der 80" geworden ist.

"Die SPD hat gerufen und erfreulich viele Geschichtsinteressierte sind gekommen, um hier ein Zeichen zu setzen:

- den Toten zum ehrenden Gedenken
- den Mördern zur ewigen Schande
- den Nachgeborenen zur Mahnung

Zum heutigen Anlass passend möchte ich ein kurzes Gedicht vortragen.

Von Wolfgang Kunz mit dem Titel Jüdischer Friedhof:

Jüdischer Friedhof

Namen
kaum noch lesbar
auf zerfallenen Grabsteinen

Da ist niemand,
den man fragen könnte
nach einem gelebten Leben,
nach der Geschichte
einer Liebe oder
wie einer starb

Kalt geht hier
der Wind
über Leichen

In Nacht und Nebel
verliert sich
die Spur...

Entgegen dieser pessimistischen Grundstimmung im Text ist es uns gelungen, in ca. 20 Fällen die Anonymität der Opfer aufzubrechen und Namen hörbar zu machen:

- Moczke Chenezinski
- Izak Dawziger
- Wolf Chriewski
- Schmuhl Glicksman
- Meyerowicz Schlammer
- Josef Sik
- Erdek Muschkowicz
- Kalmen Papier
- David Pokorski
- Kaganowicz Rosen
- Grozecki Saul
- Ernst Hollececk
- Max Moskowits
- Eisig Fürstenfeld
- Max Wenk
- Armin Rosenberg
- Liebermann Mayer
- Maxel Goldscher

Überwiegend Polnische Juden, zum Teil mit Geburtsdatum, Herkunftsort, Berufsangabe.

Besonders tragisch: manche der 67 hier haben den mörderischen KZ-Evakuierungs-Marsch überstanden, auch den 8.Mai - den Tag der deutschen Kapitulation überlebt, waren aber körperlich so geschwächt, dass sie nicht mehr zu retten waren.

Am besten dokumentiert ist das Schicksal der geflüchteten und wieder eingefangenen KZ-ler, die Dank der Zivilcourage von drei mutigen Personen (Zwei Polizisten und eine Bäuerin) gerettet wurden. Sonst wäre es ein "Friedhof der 80 geworden".

Wir bewegen uns heute auf historischen Spuren, allerdings in umgekehrter Richtung: für 67 war hier Endstation; aufgebrochen waren sie von Flossenbürg, etliche auch von Buchenwald.
Wenn wir den Blick ins Labertal schweifen lassen, werden wir sehr bald an Orten vorbeikommen, wo sich die Ereignisse jener Nacht vom 27.April 1945 präzise rekonstruieren lassen: die damals gesprengte Eisenbahnbrücke bei Oberlindhart, die Huber-Mühle, wo einige Geflüchtete Zuflucht fanden, der Schmalzl-Stadel, wo die Elendsgestalten für eine Nacht einquartiert waren...

Was ich außerdem noch anbieten kann während der Weiterfahrt im Bus:
Fotos und Materialien/Dokumente. Wer es ganz genau wissen möchte, der lese bitte die Dokumentation im jüngsten Heft "Im Labertal" nach, die Rainer Pasta zusammengestellt hat.

Beim Herausgehen möchte ich noch eine Broschüre verteilen, von einer Veranstaltung vor einer Woche in Ergoldsbach; Dort wurde "unser Thema" aktualisiert in Zusammenarbeit mit der Dominik-Brunner-Stiftung.

Vielen Dank"
Franz Graf
am 08.05.2010

 

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Die Marktgemeinde Schierling ist nach einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vom 29. März 2011 auf Antrag der SPD-Fraktion offizielle VIA NOVA-Gemeinde


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Aktionsreihe AK Labertal "Zivilcourage zeigen"

Vortragsreihe im Rahmen der Historischen Themennachmittage:

"Der kleine Widerstand im Labertal"

27.03.2011: Langquaid

29.05.2011: Geiselhöring

16.10.2011: Rottenburg

22.04.2012: Straubing

28.10.2012: Schierling

 

SPD-Mandatsträger

 
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Dr. Carolin Wagner, MdB
 

Marianne Schieder, MdB
 
www.marianne-schieder.de

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Zitate:


"Die CSU steht vor einem Scherbenhaufen, weil sie versucht hat, mit bewusster Irreführung das Volk hinters Licht zu führen."

 

Christian Ude, SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von München, zur Pkw-Maut in seiner Rede beim Gillamoos 2013 im niederbayerischen Abensberg.


Buch-Tipp der SPD Schierling:

Von Sozialdemokraten gelesen - von Sozialdemokraten empfohlen:


"Macht und Missbrauch" Franz Josef Strauß und seine Nachfolger

Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten

von Wilhelm Schlötterer, erschienen im Fackelträger-Verlag

Foto:

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

 

"Dr. Wilhelm Schlötterer, ein ehemals leitender Steuerbeamter in Bayern, beschreibt in dem Buch seinen couragierten Kampf für Recht und Gesetz und gegen ein menschenverachtendes System, dass die CSU in Bayern über viele Jahre hinweg skrupellos ausbaute. Beginnend von Franz Josef Strauß, der in seiner Besessenheit nach Macht und Gier sich selbst zum Gesetz erhob, über seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber bis in die heutigen Tage hinein entlarvt Schlötterer schonungslos die hässliche Fratze der CSU und setzt einen eindrucksvollen Schlussstrich unter der Legendenbildung um diese angeblich christlich-sozialen Partei.

Der Autor schildert das weit verbreitete Mitläufertum innerhalb der CSU, das die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die schamlose Selbstbedienung mithilfe des Staatsapparates erst möglich machte.

Für seine standhafte Haltung und seine gelebte Zivilcourage gebührt Wilhelm Schlötterer höchste Anerkennung. Für uns soll dieses Buch Mahnung und Auftrag zugleich sein, diesem Missbrauch der Macht mit allen Mitteln der Demokratie konsequent entgegen zu treten."

 

Armin Buchner

SPD-Ortsverein Schierling