Dietrich Bonhoeffer ein Leuchtturm für unsere Demokratie! - Bischof Gerhard L. Müller bei SPD und Evangelischer Kirche

Veröffentlicht am 26.06.2010 in AntiFa/Migration

„Ein katholischer Bischof in einer evangelischen Kirche und ausgerechnet dazu noch bei der SPD!“

Diese einmalige Konstellation stellte Diözesanbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller mit launigen Worten gleich zu Beginn seiner Rede über den evangelischen Theologen, Pfarrer, Widerstandskämpfer und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer fest.
Länger als geplant, nämlich fast drei Stunden verbrachte er in der St.-Paulus-Kirche mit seinem Referat, mit der Diskussion, mit der Signierung seines Buches über Dietrich Bonhoeffer und der Eintragung ins Gästebuch der Ausstellung des SPD-Arbeitskreises Labertal. Die Besucher der knapp zu zwei Drittel gefüllten evangelischen Kirche erlebten einen Diözesanbischof, so ganz anders als in den Medien meistens dargestellt, nämlich freundlich und offen, eben „wie ein von Güte überquellender Vater und nicht der oftmals vermittelte strenge Herr mit dem Schwert“, wie der Hausherr, Pfarrer Thomas Klenner, feststellte.

Nach Meinung von Bischof Müller ist Dietrich Bonhoeffer durch seinen Einsatz für Jesus Christus und für seine Mitmenschen bis in den Tod ein über alle Konfessionen hinweg anerkannter und verehrter Blutzeuge für Jesus Christus, der aber durch seinen Mut, seine Zivilcourage und sein Verantwortungsbewusstsein für die Menschen und sein Volk „ein Leuchtturm für unsere Demokratie sein kann.“ Diese Tugenden seien heute notweniger denn je. Denn die Gefahr drohe nicht nur durch Machteliten oben, sondern mehr noch durch die Verweigerung von Verantwortungsübernahme für die Gemeinschaft und Gesellschaften durch die Bürger.
Bischof Müller: „Bröckelt erst einmal das Fundament, dann besteht die Gefahr, dass irgendwann das gesamte Gebäude vom Einsturz bedroht ist.“ Die Parteien dienten dem Allgemeinwohl und dürften sich nicht, auch bei allen legitimen Unterschieden, als Feinde sehen.

Zu den Gästen des ökumenischen Abends, die Marktrat und SPD-Ortsvorsitzender Armin Buchner begrüßte, gehörten der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und Präsident des Bundesamtes für Migration, Dr. Dr. h.c. Albert Schmid, der stellvertretende Landrat Josef Weitzer, die Initiatoren der Bonhoeffer-Ausstellung vom SPD-Arbeitskreis, Ruth Müller und Rainer Pasta, Markt- und Kreisrätin Renate Kuntze und den Schierlinger Ausstellungskoordinator Hartmut Gust. Später kamen noch Pfarrer Josef Helm und sein Mitbruder aus Pinkofen, Pfarrer Dr. Joseph Vattathara, hinzu.

Armin Buchner verwies in seinen Begrüßungsworten auf die große Verehrung hin, die Dietrich Bonhoeffer unter den Katholiken im Ausland genieße. Pfarrer Thomas Klenner beschrieb seine persönliche Erfahrung mit dem lebensbejahenden Menschen Dietrich Bonhoeffer und seinen umfassenden literarischen und musischen Interessen, mit dem theologisch brillanten christlichen Mitbruder und dem Kämpfer gegen die Nazidiktatur und für die verfolgten und entrechteten Mitbürger ohne Ansehen der Konfession, des Standes und der Abstammung. Er sah in dem evangelischen Bonhoeffer einen Heiligen auch im katholischen Sinne.
Von Bischof Gerhard L. Müller wollte Pfarrer Thomas Klenner abschließend wissen, welchen Einfluss die Katholische Kirche durch ihre Theologie und ihr Kirchenverständnis auf Dietrich Bonhoeffer gehabt und ihn zu einem ökumenischen Kirchenmann gemacht habe.

Diözesanbischof Gerhard L. Müller schilderte im ersten Teil seinen teilweise sehr persönlichen Weg zu Dietrich Bonhoeffer. Auf der einen Seite der Sohn eines Opel-Arbeiters mit großer SPD-Nähe mit drei Geschwistern in einfachen Verhältnissen, aufgewachsen in einem Mainzer Vorort, dort Dietrich Bonhoeffer mit sieben Geschwistern in eine preußische großbürgerliche Familie mit den besten Verbindungen in die sogenannten „feinen Kreise“ hineingeboren. Das „Wunderkind“ Bonhoeffer qualifizierte sich bereits mit der Habilitation im Alter von 24 Jahren für die Hochschullehrerkarriere. Dass es für den evangelischen Theologen letztendlich doch anders kam, lag nicht nur an der Machtergreifung Hitlers, sondern auch an den Erfahrungen und Begegnungen mit den Menschen in Amerika, England, Spanien und Italien, aber auch mit den Kindern und Arbeitern in der Kommunistenhochburg im Berliner Stadtteil Wedding oder auch mit der näheren Begegnung mit der Katholischen Kirche in Kloster Ettal. Letztendlich hätten diese Erfahrungen Bonhoeffer davon abgehalten, Kirche, Ritus und Theologie im Elfenbeinturm zu sehen, sondern seine Theologie der Kirche in den berühmten Satz münden zu lassen:

„Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist.“

Zu diesen „anderen“ zählten auch die jüdischen Mitbürger, deren grausames Schicksal nach der „Reichsprogromnacht“ vom 9. November 1938 ihn seine christlichen Mitbrüder und –schwestern aller Konfessionen auffordern ließ: „Nur wer für die Juden schreit, hat das Recht, gregorianisch zu singen.“

Ausführlich beschäftigte sich der Diözesanbischof mit Dietrich Bonhoeffer als Theologen, Christen und Zeitzeugen. Als solcher habe er schon früh die Gefährlichkeit der Naziideologie Hitlers erkannt und vor ihr gewarnt. Die Mitbegründung der „bekennenden Kirche“ im Widerstand gegen die NS-Diktatur war die logische Folge und letztendlich auch die aktive Teilnahme am militärischen Widerstand ab 1939 zusammen mit seinem Bruder und seinen Schwägern der konsequente Schritt. Seine Ethik der Verantwortung, so der Bonhoeffer-Experte, habe ihn veranlasst, nicht sein Heil in der Flucht ins Exil zu suchen, sondern im Gegenteil vor Kriegsbeginn aus Amerika in seine deutsche Heimat zurückzukehren. „Denn Bonhoeffer wollte bei seinem Volke sein“, sagte der Bischof. Die Konsequenz seines Lebens und sein unerschütterlicher Glaube an Jesus Christus habe ihn zu einem Blutzeugen über alle Konfessionsgrenzen hinweg werden lassen und mache ich zu einem ökumenischen Heiligen.

Dem Vortrag von Bischof Dr. Gerhard Müller schloss sich eine längere Diskussion an. Von Pfarrer Klenner zu seiner Haltung zu den „Pius-Brüdern“ und den anstehenden Priesterweihen in Zaitzkofen befragt, sagte der Bischof, dass diese als Menschen und Christen zu achten und zu respektieren seien. Mit ihrer ablehnenden Haltung zum Konzil und ihren bewussten Verstößen gegen das Kirchenrecht hätten sie sich aus der Gemeinschaft der katholischen Kirche selbst hinauskatapultiert. Bei den Priesterweihen in Zaitzkofen handle es sich um eine nach dem kanonischen Recht nicht erlaubte Weihehandlung, weil die Erlaubnis des Ortsbischofs dafür nicht vorliege.

Die evangelische Kirchengemeinde dankte Bischof Müller mit einer leckeren Sankt-Paulus-Torte. Die SPD-Kreisvorsitzende von Landshut-Land und Initiatorin der Ausstellung, Ruth Müller, und der SPD-Ortsvorsitzende Armin Buchner sorgten sich mit dem Schierlinger Geschenkkorb um das leibliche Wohl des hohen Gastes und überreichten ihm eine in einer Kollekte gesammelten ansehnliche Spende für seine Straßenkinder-Projekte in Lateinamerika. Mit einem gemeinsamen Vaterunser schloss diese ökumenische Begegnung mit dem katholischen Diözesanbischof.

Anschließend signierte er sein Buch, das er in diesem Jahr unter dem Titel „Dietrich Bonhoeffer begegnen“ veröffentlicht hatte.

„Mit Dank für die Einladung an SPD und die evangelische Gemeinde und die rege Diskussion!“

trug sich Bischof Müller in das Gästebuch der Ausstellung ein, um sich dann noch trotz der fortgeschrittenen Zeit Gesprächen mit Veranstaltungsteilnehmern zu widmen.

 

Programm für die Gemeinde Schierling

 2014 - 2020 und darüberhinaus

Aus dem Sitzungssaal

10.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Bildung eines Arbeitskreises für das "Schierlinger Echo"

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02.07.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Organisation und Durchführung erweiterter Bürgerbeteiligung

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19.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zum Bau einer öffentlichen Toilettenanlage am Park&Ride-Platz am Bahnhof Eggmühl

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18.04.2018:

Antrag der SPD-Fraktion zur Übernahme des Leitfadens zur Durchführung von Bürger-informationsveranstaltungen und Bürgerbeteiligungsverfahren

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10.04.2018:

SPD-Haushaltsrede 2018

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19.06.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung einer Satzung für Ehrungen durch die Gemeinde

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04.04.2017:

Antrag der SPD-Fraktion zur Auflösung des Kommunalunternehmens

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04.04.2017:

SPD-Haushaltsrede 2017

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14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung eines Soforthilfefonds

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14.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Nutzung des „Kommunalen Förderprogramms für mehr bezahlbaren Wohnraum"

"Kommunales Förderprogramm für mehr bezahlbaren Wohnraum" der Bayerischen Staatsregierung

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13.06.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Verkehrsberuhigung

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26.04.2016:

SPD-Haushaltsrede 2016

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10.03.2016:

Zum Thema "Subsidiarität"...

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23.02.2016:

Beschlussvorlage "Anträge der SPD" öffentliche MGR-Sitzung am 23.02.2016

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12.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Förderung des Tourismus

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10.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einführung eines Ermäßigungspasses für Bedürftige

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09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einhaltung von Bebauungsplänen

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09.02.2016:

Antrag der SPD-Fraktion zur einheitlichen Kostenerstattung

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24.10.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Klärung der formalen Grundlagen zum Betreiben der Bücherei

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24.09.2015:

Anfrage der SPD-Fraktion bezüglich der Büchereifinanzierung

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24.09.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Einrichtung einer öffentlichen Toilette

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11.06.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Erstellung eines Gutachtens über LTE-Standorte

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09.05.2015:

 

Antrag der SPD-Fraktion zur Unterstützung des Gemeinsamen Positionspapiers

 

Gemeinsames Positionspapier zu internationalen Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen

 

Factsheet

Dürfen Kommunen sich zu Freihandelsabkommen äußern?

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28.04.2015:

SPD-Haushaltsrede 2015

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07.04.2015:

Antrag der SPD-Fraktion zur Familienfreundlichkeit

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27.01.2015:

Nebengebäude
Altes Schulhaus

20.09.2019:

Antrag für nachhaltige Auftragsvergabe

Kommentare zum Gesche-hen vor Ort und in der Welt

13.12.2016:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

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15.12.2015:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

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16.12.2014:
Weihnachtsansprache
der SPD-Fraktion

"Mei Draam"

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27.11.2014:

Bürgerversammlung Buchhausen

Kommunalpolitik aktuell: "Nachnutzung MUNA"

Projektentwurf
Rhododendronpark
Blühende Bunkerwelten"
www.hobbie-rhodo.de
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Projektentwurf
Bürgerpark eG
Mensch und Natur"
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Projektentwurf
SILVA PARADISUS
Waldparadies"

Kommunalpolitik aktuell: "Pilgerweg VIA NOVA"

VIA NOVA

Europäischer Pilger- und Friedensweg

Spirituelle Wegweisung für die Zukunft und eine große Chance für den naturnahen Nah- und Ferntourismus im Großen und Kleinen Labertal, z.B.

VIA NOVA

Weichenstellung für sanften Tourismus im Labertal

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VIA NOVA

europäischer Friedensweg mit Schlachtfeldrundweg um Eggmühl anno 1809

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VIA NOVA

Radl-Tour auf Niedermünsterrundweg

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VIA NOVA

Zeitreise document Niedermünster


Die Marktgemeinde Schierling ist nach einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vom 29. März 2011 auf Antrag der SPD-Fraktion offizielle VIA NOVA-Gemeinde


www.pilgerweg-vianova.eu

Energiewende im Labertal

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Wir helfen ihnen gerne!

=> zum Vertragsangebot

Aktionsreihe AK Labertal "Zivilcourage zeigen"

Vortragsreihe im Rahmen der Historischen Themennachmittage:

"Der kleine Widerstand im Labertal"

27.03.2011: Langquaid

29.05.2011: Geiselhöring

16.10.2011: Rottenburg

22.04.2012: Straubing

28.10.2012: Schierling

 

SPD-Mandatsträger


Ismail Ertug, MdEP
Ihr Europaabgeordneter für die Oberpfalz u. Niederbayern
 
www.ertug.eu
 
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Marianne Schieder, MdB
Ihre Bundestagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.marianne-schieder.de
 
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Margit Wild, MdL
Ihre Landtagsabgeordnete für Stadt und Landkreis Regensburg
 
www.margitwild.de

Gastmitgliedschaft

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125 Jahre BayernSPD:

Wasser ist ein Menschenrecht!

100 gute Gründe gegen Atomkraft:

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Atomausstieg selber machen!

Endstation RECHTS. Bayern

Zitate:


"Die CSU steht vor einem Scherbenhaufen, weil sie versucht hat, mit bewusster Irreführung das Volk hinters Licht zu führen."

 

Christian Ude, SPD-Spitzenkandidat und Oberbürgermeister von München, zur Pkw-Maut in seiner Rede beim Gillamoos 2013 im niederbayerischen Abensberg.


Buch-Tipp der SPD Schierling:

Von Sozialdemokraten gelesen - von Sozialdemokraten empfohlen:


"Macht und Missbrauch" Franz Josef Strauß und seine Nachfolger

Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten

von Wilhelm Schlötterer, erschienen im Fackelträger-Verlag

Foto:

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn

 

"Dr. Wilhelm Schlötterer, ein ehemals leitender Steuerbeamter in Bayern, beschreibt in dem Buch seinen couragierten Kampf für Recht und Gesetz und gegen ein menschenverachtendes System, dass die CSU in Bayern über viele Jahre hinweg skrupellos ausbaute. Beginnend von Franz Josef Strauß, der in seiner Besessenheit nach Macht und Gier sich selbst zum Gesetz erhob, über seine Nachfolger Max Streibl und Edmund Stoiber bis in die heutigen Tage hinein entlarvt Schlötterer schonungslos die hässliche Fratze der CSU und setzt einen eindrucksvollen Schlussstrich unter der Legendenbildung um diese angeblich christlich-sozialen Partei.

Der Autor schildert das weit verbreitete Mitläufertum innerhalb der CSU, das die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sowie die schamlose Selbstbedienung mithilfe des Staatsapparates erst möglich machte.

Für seine standhafte Haltung und seine gelebte Zivilcourage gebührt Wilhelm Schlötterer höchste Anerkennung. Für uns soll dieses Buch Mahnung und Auftrag zugleich sein, diesem Missbrauch der Macht mit allen Mitteln der Demokratie konsequent entgegen zu treten."

 

Armin Buchner

SPD-Ortsverein Schierling