Gemeinsame Aktionen mit den Jungsozialisten aus Niederbayern und der Oberpfalz geplant.
„Wer will fleissige Handwerker sehn? Der muss nach Aufhausen gehn“, hätte man in Anlehnung an ein altes Kinderlied über die Ideenschmiede des SPD-Arbeitskreises Labertal am Samstagabend in der Stiftsgaststätte singen können. Denn über drei Stunden sprachen die Vertreter und Vertreterinnen der Jungsozialisten und des aus 16 Ortsvereinen und fünf Landkreisen der Oberpfalz und Niederbayerns über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit und über aktuelle politische Themen, unter ihnen der stellvertretende Landrat Sepp Weitzer, die stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der niederbayerischen Jusos Thomas Asböck und Marco Süß, die Kreisvorsitzende der Landshuter LandkreisSPD Ruth Müller sowie der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende der Regensburger Jusos, Markus Zaglmann und der Juso-Kreisvorsitzende Sebastian Koch.
Der Hausherr Hubert Wittmann, Vorsitzender der SPD Aufhausen, begrüßte ferner Kollegen benachbarter SPD-Ortsvereine, unter ihnen Armin Buchner von der Schierlinger SPD. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde informierte die stellvertretende Vorsitzende des SPD-Arbeitskreises Ruth Müller kurz über die bisherige Arbeit mit den historischen Themennachmittagen und der großen Dietrich-Bonhoeffer-Ausstellung im Jahr 2010 und rief dann frei nach der Oper „Zar und Zimmermann“ die Teilnehmer der Ideenschmiede „ans Werk, ans Werk!“ Vor allem wollte sie von den Juso-Vertretern erfahren, wie sie die Arbeit der sechzehn SPD-Ortsvereine unterstützen könnten.
Thomas Asböck ließ sich nicht zweimal bitten und nannte drei besonders „heiße Eisen“, die für die Jungsozialisten von essentieller Bedeutung seien: Der Kampf gegen den Rechtsextremismus, die kommunale Jugendpolitik und für eine Änderung der ungerechten Vermögensverteilung. Es sei nicht hinzunehmen, dass die Reichen auf Kosten der Arbeitnehmer immer reicher würden. Der Wohlstandszuwachs müssen vor allem den Millionen Menschen zu Gute kommen und nicht einigen tausend Millionären. Sebastian Koch knüpfte daran an und forderte eine verstärkte an Inhalten ausgerichtete politische Arbeit der SPD bis zur Basis herab. Markus Zaglmann wünschte sich von der Mutterpartei mehr Anerkennung und auch finanzielle Unterstützung für die Arbeit der Jungsozialisten. Einige „Eisen“ bzw. Themen im Feuer der SPD-Ideenschmiede waren die Bildungs- und Umweltpolitik, der Naturschutz und die Verknüpfung der Bundeswehrreform mit der Diskussion über die zukünftige Friedensstrategie.
Jusos und der SPD-Arbeitskreis einigten sich auf vier Schwerpunkte im Jahr 2011. Die ostbayerischen Jusos organisieren zur zentralen Antiatom-Kundgebung am 4. Juni in Landshut/Niederaichbach eine Sternfahrt mit der SPD. Die Jusos liefern ferner den SPD-Ortsvereinen Vorschläge und Anregungen für eine kommunale Jugendpolitik. Den Abschluss von vier Themennachmittagen zum Widerstand im Labertal 1933-1945 gegen die Nazidiktatur wird unter dem Motto „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch“ eine zentrale Abschlußveranstaltung gegen den Neo-Rechtsextremismus im Landkreis Dingolfing-Landau bilden. Das vierte gemeinsame Großprojekt für 2011 wird die Vorbereitung auf das 120-jährige Gründungsjubiläum der BayernSPD im kommenden Jahr sein, womit auch gleichzeitig zum 150-jährigen Geburtstag der Bundes-SPD im Jahr 2013 übergeleitet werden soll. Das genaue Motto steht noch nicht fest, aber es wird wohl den Bogen spannen vom alten Schlager „Junges Herz und graue Haare“ zum Top-Evergreen der Gegenwart und Zukunft.
Abschließend äußerte sich der stellvertretende Landrat Sepp Weitzer über das gemeinsam „Brainstorming“ der Jusos und des SPD-Arbeitskreises. „Alt und jung, das gibt Schwung,“ zeigte er sich überzeugt vom Erfolg dieser vereinbarten Zusammenarbeit. Der Schierlinger Marktrat und stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Armin Buchner lud am Ende zur Buchlesung „Macht und Missbrauch“ von Dr. Wilhelm Schlötterer am 18. März um 19:30 Uhr im Gasthaus Aumeier in Schierling ein. Die Buchlesung des langjährigen CSU-Mitgliedes und CSU-Insiders ist die Startveranstaltung der SPD-Aktionsreihe „Zivilcourage zeigen“ und liefert angesichts des CSU-Skandals um die Bayerische Landesbank neue und aktuelle Einsichten.