
Madlen Melzer
P.-Heinrich-Ring 6
84069 Schierling
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An die Redaktion der Laber-Zeitung
z.Hd. Herrn Brückl
Leserbrief zum Beitrag: „Stiller Protest“, LZ vom Donnerstag, 4.08.2011:
Die Hauswurfsendung zur Straßeneröffnung ist zweifellos ein gut gestaltetes und auf den ersten Blick informatives Blatt, das den Straßenneubau interessant dokumentiert.
Abgesehen davon, dass es meiner Meinung nach in seiner Aufmachung überdimensioniert, sprich übertrieben ist, kann man auf den 2. Blick auch von einer Werbezeitung für die örtliche CSU sprechen. Unser Bürgermeister schmückt praktisch jede Seite, obgleich der Straßenbau ja nicht sein Geschäft ist. Aber man nutzt hier die Gelegenheit, sich mit einem Projekt zu schmücken, für das in Wirklichkeit Politiker aller Parteien und Gruppierungen aktiv geworden sind. Und bei genauem Hinsehen sogar viel mehr als die örtliche CSU.
Aber nun zu den Kosten. Der Markt macht es sich ja seit einiger Zeit zur schönen Gewohnheit, am Jahresende und zu verschiedenen Gelegenheiten sowohl mit ständig wechselnden Fahnen, aber auch mit gut gestalteten Druckerzeugnissen die Bürger ungefragt zu „informieren“ und zu „erfreuen“. Alles von hiesigen Firmen produziert… Wobei die Druckkosten nur einen Teil der Rechnung ausmachen. Layout und Verteilung haben ja auch ihren Preis.
Das für diese Art Werbung so ohne weiteres tausende Euros zur Verfügung stehen, macht mich aber aus einem anderen Grund wirklich ärgerlich. Die SPD-Fraktion hat im April 2010 den Antrag an den Marktgemeinderat gestellt, jedem Schulanfänger in Schierling einen ABC-Schützengutschein in Höhe von 100,-€ (über den Betrag wurde nicht diskutiert) für die Anschaffung von Schulmaterial zu überreichen.
Wir wollten damit die Eltern, unabhängig vom Einkommen, entlasten, da die Erstanschaffung von Schulmaterial besonders teuer ist und einen Beitrag zur Familienförderung leisten. Der Gutschein sollte in Schierling ausgegeben werden, so dass die Geschäftsleute vor Ort etwas davon hätten.
Wie viele Kinder beginnen in jedem Jahr mit der Schule? 30? 40? 50?
Dieser Antrag wurde im Finanzausschuss abgelehnt. Wir würden uns ja schöne Sachen ausdenken…, aber wer soll das bezahlen??, so der Bürgermeister in der Ablehnungsbegründung.
Ich denke, hier wäre das Geld besser angelegt, als in flächendeckenden Hochglanzprospekten, die nach kurzem Durchblättern, bei den meisten, in der Papiertonne landen.
Und wenn die CSU gern Werbung in eigener Sache machen möchte, dann kann sie das ja aus der Parteikasse bezahlen.
Madlen Melzer