Dienstag, 21. Juni 2011
Der energie- und umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Ludwig Wörner, verlangt in einer Schriftlichen Anfrage von der Staatsregierung Aufklärung zu einem Bericht der Süddeutschen Zeitung über die offenbar zu knappe Personalausstattung im Garchinger Forschungsreaktor FRM II. Demnach hat sich die Fachbereichsleiterin Reaktorüberwachung des FRM II an den Strahlenschutzverantwortlichen der TU München gewandt, um „auf drohende Gefahren für Mensch und Umwelt durch eine unzureichende Personalsituation“ am FRM II hinzuweisen.
Wie die Zeitung weiter schreibt, hätten sogar Beamte des Bayerischen Landesamts für Umwelt und TÜV-Experten die zu dünne Personaldecke im Bereich des Strahlenschutzes beim FRM II bemängelt.
Wörner ist auch sehr verwundert darüber, dass ausgerechnet in einem solch sicherheitsrelevanten Bereich Hilferufe des Personals mit einer Umsetzung auf einen anderen Arbeitsplatz beantwortet werden. „Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf die Leitung des Hauses“, so der Münchner SPD-Abgeordnete.
Erst kürzlich war bekannt geworden, dass im Reaktorbecken des FRM II seit Jahren massive Korrosionserscheinungen auftreten, deren Ursache völlig unbekannt ist. Wörner: „Auch wenn seitens der Verantwortlichen immer wieder betont wird, dass die Risiken beim FRM II nicht mit denen eines Kernkraftwerks vergleichbar seien, so handelt es sich dennoch um einen Atomreaktor. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass die Sicherheit hier stets höchste Priorität hat und die bayerische Atomaufsicht dem Betreiber auf die Finger schaut.“