Nach den erfolgreichen Bonhoeffer-Wochen in acht Labertal-Gemeinden im Sommer 2010 wird die Aktionsreihe "Zivilcourage zeigen" des SPD-Arbeitskreises Labertal mit einer Buchlesung von Dr. Wilhelm Schlötterer fortgesetzt. Mit dieser Buchvorstellung geben wir einem Mann die Möglichkeit, sein Wirken, das ihm sehr viel Zivilcourage abverlangte, der Öffentlichkeit vorzustellen.
Dr. Wilhelm Schlötterer kommt nun auf Einladung des SPD-Ortsvereins Schierling im Rahmen der Aktionsreihe "Zivilcourage zeigen" des SPD-Arbeitskreises Labertal zu einer öffentlichen Lesung aus seinem Bestseller
"Macht und Missbrauch"
am
Freitag, 18. März 2011 um 19.30 Uhr
nach
Schierling, Gasthaus Aumeier, Hauptstr. 32
Nach seinem Vortrag steht Dr. Schlötterer gerne für Diskussionen zur Verfügung.
Der Erwerb von Taschenbüchern bzw. Hardcover-Ausgaben seines Buches "Macht und Missbrauch" ist vor und nach der Veranstaltung am Büchertisch möglich. Der Autor wird nach der Veranstaltung gerne auch noch Bücher am Büchertisch signieren.
Zu der Veranstaltung ergeht an die gesamte Bevölkerung in der Region herzliche Einladung.
Wilhelm Schlötterer, seit über 30 Jahren CSU-Mitglied und langjähriger Ministerialbeamter im bayerischen Finanzministerium, beschäftigte in seiner aktiven Zeit zwei Untersuchungsausschüsse des Bayerischen Landtags, weil er sich weigerte, den Pressionen aus dem Ministerium und der Staatskanzlei nachzugeben sowie unrechtmäßige Fälle von Steuerbegünstigung, Rechtsbeugung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Sinne seiner ministerialen Auftraggeber in der Ära Franz Josef Strauß zu behandeln. Die daraus erwachsenen Skandale sind noch in Erinnerung...
In jüngster Zeit nehmen die huldigenden Rückgriffe auf den CSU-Ahnherrn Franz Josef Strauß wieder zu. Wer sich kritisch zu Strauß äußert, wie etwa Ministerin Haderthauer, wird vom derzeitigen bayerischen Ministerpräsidenten scharf gerügt. Tatsache ist jedoch, dass unter Franz Josef Strauß mitten in der föderalen Nachkriegsdemokratie Deutschland ein quasi autokratisches Regime in München errichtet wurde, dessen systemische Beharrung auch seine Nachfolger im Amt bis hin zu Edmund Stoiber pflegten.
Das Buch „Macht und Missbrauch“, das der ehemalige Ministerialbeamte Dr. Wilhelm Schlötterer nun geschrieben hat, lässt nicht nur alle Steuerskandale von Diehl über Kirch bis Beckenbauer in ihrer Entstehung und Durchführung in einer Zusammenschau sichtbar werden, sondern der Autor geht auch weniger prominenten, aber systemimmanenten Fällen von Begünstigung, Rechtsbeugung, Strafvereitelung usw. nach, die bis auf den heutigen Tag wirken.
Die CSU hat es trotz aller moralischen Lippenbekenntnisse nie vermocht, sich ihrer eigenen Geschichte zu stellen.
Zur Person:
Wilhelm Schlötterer, geboren 1939 in Regensburg, studierte Jura in Berlin und Würzburg. Nach der Promotion zum Dr. jur. trat er 1968 in die bayerische Finanzverwaltung ein. Von 1973 bis 1974 war er Vertreter des bayerischen Finanzministeriums an der Landesvertretung in Bonn. Anschließend leitete er im Finanzministerium in München das Referat für Steuerfahndung, Steuerstrafrecht, Steuererlass, Abgabenordnung und Außensteuerrecht. Später für andere Referate zuständig, wechselte er schließlich 1998 als Generalbevollmächtigter zur Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft Bayern. Wilhelm Schlötterer ist inzwischen pensioniert. Er ist Präsident der Società Dante Alighieri München und wurde 2004 vom italienischen Staatspräsidenten mit dem Titel Commendatore ausgezeichnet. Wilhelm Schlötterer ist verheiratet und lebt mit seiner Frau bei München. Seit über dreißig Jahren ist er CSU-Mitglied.